Druckartikel: Jäger können bald nicht mehr bei der SG Coburg trainieren

Jäger können bald nicht mehr bei der SG Coburg trainieren


Autor: Lothar Weidner

Weitramsdorf, Sonntag, 05. Mai 2019

Zwei Programmpunkte hatte die Versammlung der Kreisgruppe Coburg im Landesjagdverband Bayern. Das eine Thema hatte es in sich.
Eine Gehörnschau ging der Versammlung voraus. Foto: Lothar Weidner


Da haben die Jäger im Landkreis Coburg aufgehorcht: Der seit einem Jahr amtierende Vorsitzende der Kreisgruppe Coburg des Landesjagdverbandes Bayern, Heinz Gilbricht, berichtete, dass Hans-Herbert Hartan, der Vorsitzende der Coburger Schützengesellschaft, in einem kurzen Schreiben mitgeteilt habe, das jagdliche Schießen ab Mitte dieses Jahres auf der Schießanlage zu untersagen. Begründet habe Hartan dies nicht, sagte Gilbricht verwundert und gab zu bedenken, dass 50 Jahre lang auf der Schießanlage Prüflinge für die Jagd vorbereitet worden seien und sich bei der Coburger Schützengesellschaft für die Jagd eingeschossen hätten. "Schade, dass man einen solchen Weg geht, ohne auch nur einmal mit uns gesprochen zu haben", meinte Gilbricht und fuhr mit seinem Jahresbericht fort.

Ansonsten verwies er auf über 30 Termine, insbesondere auf ein Treffen in Tambach zum Thema "Rebhuhnprojekt Agrarlandschaft Oberfranken", für das eine Finanzierungsmöglichkeit gefunden worden sei. Ferner verwies der Vorsitzende darauf, dass es ein neues Umfeld für die Hundeausbildung in Ebersdorf gebe. Der neue dreijährige Abschussplan stehe an und im Mai gehe es um entsprechende Verhandlungen. "Es soll dabei versucht werden, die jagdlichen Interessen und Belange mit einfließen zu lassen und vor allem so wenig wie mögliche Erhöhungen zu akzeptieren", sagte Gilbricht. Derzeit betrage der Mitgliederstand 455, davon 34 Bläser, gab der Vorsitzende bekannt.

Gutes Verhältnis

Der Versammlung war die Hege- und Naturschutzschau in der Sport- und Kulturhalle in Weitramsdorf, verbunden mit einer Gehörnschau, vorausgegangen, in deren Rahmen der Landtagsabgeordnete Martin Mittag, Landrat Sebastian Straubel und der Kreisobmann des Bauernverbandes, Martin Flohrschütz, Grußworte sprachen. Alle verwiesen sie darauf, dass sich das Verhältnis zwischen Jägern und Landwirten verbessert habe, ja, einvernehmlich sei. Seine Freude darüber, dass Weitramsdorf als Versammlungsort auserkoren wurde, drückte Weitramsdorf Zweiter Bürgermeister Werner Hanke (ÜPWG) aus. Prof. Hartmut Wunderatsch lobte ebenfalls die gute Zusammenarbeit mit den Landwirten und riss drei Themen an, die Novellierung des Jagdgesetzes, die eventuell kommende gesetzliche Regelung über den Einsatz von Schalldämpfern und Nachtsichtgeräten und das neue forstliche Gutachten.

Von der Unteren Jagdbehörde des Landratsamtes berichtete Ralf Scheichenost, Kreisjagdberater Alex Krüger präsentierte die Abschusszahlen 2018/2019. So wurden von den Jägern im Landkreis Coburg 2700 Rehe, Böcke, Geißen, Schmalrehe und Kitze erlegt, was einer Erfüllung der geforderten Abschussquote zu 94 Prozent entspreche. In der Stadt Coburg lag diese Zahl laut Krüger bei 156 (Quote: 97 Prozent). 476 Tiere fielen in Stadt und Landkreis Coburg dem Straßenverkehr zum Opfer beziehungsweise waren Fallwild. Beim Schwarzwild wurden 1050 Tiere im Landkreis und in der Stadt erlegt, das waren 295 weniger Sauen als im Vorjahr. "Helfen Sie den Landwirten mit einem hohen Abschuss", bat Krüger. Die Statistik beim nicht abschusspflichtigen Wild zeigte unter anderem auf, dass 532 Feldhasen, 809 Füchse, 96 Dachse, 77 Steinmarder, 310 Stockenten, 392 Rabenkrähen, 180 Elstern, 75 Eichelhäher, 40 Graureiher, aber auch ein Marderhund und ein Waschbär erlegt wurden. Auch Krüger zeigte sich mit der Zusammenarbeit mit den Landwirten sehr zufrieden. Immerhin würden jährlich hohe Summen an Landwirte für Pachtschäden entrichtet.

Geehrt wurden langjährige Mitglieder:

Hans-Michael Büchner, Jürgen Förster, Günther Weiß, Thomas Schmoll, Uwe Jeschall, Günter Rehlein, Gerhard Renner, Hans Rebelein (25 Jahre), Norbert Knauf, Gerhard Wolf, Hartmut Reißenweber, Bernd Schultheiß, Karl Höbelt, Hans Kaiser (40 Jahre), Horst Pfränger, Willy Wawrzinek (50 Jahre), Alfons Schlund (60 Jahre), Gerhard Franz, Helmut Renner, Gerhart Vogt (65 Jahre).