Itzgrundhalle wirft Fragezeichen auf
Autor: Berthold Köhler
Itzgrund, Donnerstag, 12. Januar 2017
Bei den Statements zur Verabschiedung des Haushalts im Itzgrund ist die Angst vor Kostenüberschreitungen bei der Sanierung nicht zu überhören.
900 000 Euro für Sanierung der Itzgrundhalle, fast eine Million für die Erschließung des Neubaugebietes und 350 000 Euro für die Anschaffung eines neuen Einsatzfahrzeugs für die Feuerwehr - er hat einen rekordverdächtigen Umfang, der Haushalt 2017 der Gemeinde Itzgrund. Und dennoch konnte Kämmerer Dirk Ruppenstein am Mittwochabend vor dem Gemeinderat vermelden, dass der Itzgrund weiter kräftig am Abbau seiner Schulden arbeitet: "Unsere Pro-Kopf-Verschuldung kann im bayernweiten Vergleich als extrem niedrig bezeichnet werden."
Aber angesichts der großen Investitionen, die von der Gemeinde heuer getätigt werden - der "Itzgrundmarkt", die Straßen Lohhof-Merkendorf und der Abschluss der Dorferneuerung Lahm/Pülsdorf kommen ja noch dazu - gab es im Gemeinderat aber auch mahnende Stimmen. So waren sich Nina Liebermann (CSU) und Matthias Bauer (Freie Wähler) im Wortlaut nahezu einig: "Wir müssen die Folgekosten einiger Projekte im Auge behalten". Insbesondere die Sanierung der Itzgrundhalle war für Liebermann eine Sache, die man mit Vorsicht angehen müsse: "Ich glaube nicht, dass wir mit 900 000 Euro auskommen." Immerhin: Aus den Zahlen, die Kämmerer Ruppenstein präsentierte, wurde deutlich, dass die Gemeinde bei der Hallensanierung auch mit rund 565 000 Euro Zuschuss rechnen kann.
Sowohl von der Verwaltung als auch aus dem Gemeinderat kam der Hinweis, dass die Bevölkerung von der finanziell gesunden Basis der Gemeinde profitiert. Ruppenstein rief junge Familien dazu auf, sich im Rathaus bei der Gemeinde über die Wohnungsbauförderung zu informieren: "Es handelt es sich hier um ein sehr interessantes Programm." Matthias Bauer verwies zudem darauf, dass heuer die erste finanzielle Beteiligung am Betrieb des Windparks bei Welsberg auf dem Konto der Gemeinde eintreffen wird. Rund 50 000 Euro könnten dies werden - von denen am Ende jeder Bürger was habe. "Der Gemeinderat hat das ja nicht für sich gemacht, sondern für die gesamte Bevölkerung", betonte der FW-Fraktionssprecher. Und SPD-Sprecher Hans-Ulrich Rödel konnte es sich angesichts der guten Finanzlage sogar vorstellen, dass die Gemeinde 2018 in der Lage sein könnte, mit der Gewerbesteuer ein bisschen nach unten zu gehen.
Wichtigste Einnahmequelle der Gemeinde Itzgrund ist stabil die Einkommensteuerbeteiligung. Mehr als eine Million Euro fließt dadurch 2017 in die Kasse der Gemeinde. Damit profitiert der Itzgrund von der schon vor Jahrzehnten getroffenen Entscheidung, sich als Wohnsitzgemeinde zu positionieren. Dementsprechend niedrig fällt dann auch die Gewerbesteuer aus: Kämmerer Dirk Ruppenstein rechnet mit nicht einmal 100 000 Euro.