Intendant Loges: Theater muss stets Flagge zeigen
Autor: Jochen Berger
Coburg, Donnerstag, 05. Sept. 2019
Wie Coburgs junger Intendant Bernhard F. Loges in seiner zweiten Saison das Publikum anlocken will. Schauspieldirektor und Ballettdirektor haben ihre Verträge bis Ende der Saison 2022/2023 verlängert.
Der erste Tag nach den Ferien, genauer: den Theaterferien, ist der Tag der Umarmungen und Küsschen, der kurz oder doch nicht ganz so kurz ausgetauschten Urlaubserinnerungen. Der Tag der neugierigen Blicke: Wo sind sie - die Neuen vor und hinter den Kulissen? Und immer wieder heißt es: "Schöne Spielzeit" - als Wunsch für die nächsten zehneineinhalb Monate, die vor Intendant Bernhard F. Loges und seinem Team liegen.
Die zweite Spielzeit des 2018 vom Rhein bei Düsseldorf an die Itz gewechselten jungen Prinzipals - sie ist aufgeladen mit hohen Erwartungen. Die Zuschauerzahlen sollen steigen - nach der holprig gestarteten Premieren-Saison, die auf der Zielgeraden mit den erfolgreichen Sommer-Festspielen im Hofgarten einen versöhnlichen Ausklang gefunden hatte.
Die Voraussetzungen dafür, so will es zumindest scheinen, sind eigentlich recht gut. Denn die Stückauswahl, die Intendant Loges, Schauspieldirektor Matthias Straub, Ballettdirektor Mark McClain und Generalmusikdirektor Roland Kluttig (in seiner Coburger Abschieds-Saison) zum Spielplan gebündelt haben, bietet durchaus Erfolgs-Potenzial - von Fitzgerald Kusz" Dauerbrenner "Schweig, Bub" bis zur "Fledermaus" von Walzerkönig Johann Strauß, von den "Bremer Stadtmusikanten" als Weihnachtsstück bis zum vertanzten "Glöckner von Notre-Dame".
"Rheingold" zum Auftakt
Von Kluttigs Coburg-Abschied Richtung Graz zum Ende der Saison abgesehen, setzt Loges im Führungsteam auf Kontinuität. "Ich bin froh, dass Schauspieldirektor Matthias Straub und Ballettdirektor Mark McClain ihre Verträge bis zum Ende der Spielzeit 2022/2023 verlängert haben", freute sich Loges.
Vor einem noch in Arbeit befindlichen Teil des Bühnenbildes zu "Rheingold" blickte Loges zurück und in die Zukunft: "Was Sie hier sehen, ist noch nicht fertig. Das gilt auch für die Generalsanierung, die noch nicht einmal begonnen hat."
"Ich habe mit sehr viel Freude erlebt, wie intensiv die Coburger mit ihrem Theater verbunden sind", bilanzierte Loges seine erste Spielzeit, die manche schlecht besuchte Produktion verkraften musste, am Ende aber mit dem Erfolg der Sommerfestspiele einen positiven Ausgang nahm.
Mit Blick auf die anstehende Eröffnungspremiere von Richard Wagners "Rheingold" als Auftakt einer stückweise geplanten kompletten "Ring"-Tetralogie sprach Loges von einer großen Herausforderung für das gesamte Haus. Zugleich erinnerte er an das Centenarium der Umbenennung des ehemaligen Coburger Hoftheaters in Landestheater im August 1919.