Initiative Rodachtal: Immer mehr wollen mitmachen
Autor: Berthold Köhler
Weitramsdorf, Montag, 14. Mai 2018
Seit 2001 gibt es den Zusammenschluss von Gemeinden in Bayern und Thüringen. Jetzt klopfen die nächsten Kandidaten an.
Die Initiative Rodachtal (IR) könnte in nicht allzu ferner Zukunft deutlich größer werden: Im Vorfeld einer Vorstandssitzung im Feuerwehrhaus hat Martin Finzel (Ahorner Bürgermeister und IR-Vorsitzender) Gespräche mit mehreren Kommunen im südlichen Thüringen bestätigt.
Beitrittskandidaten sind Hildburghausen, Eisfeld, Veilsdorf und Hellingen. "Damit wären Bayern und Thüringen auf Augenhöhe", erklärte Finzel, der große Hoffnungen in ein Anwachsen der IR auf bis zu 55 000 Einwohner in 14 Mitgliedskommunen hat: "Das würde unsere Akzeptanz in Bayern und Thüringen deutlich erhöhen."
Die mögliche Erweiterung des IR-Raumes ist das Ergebnis vieler Vorgespräche und eines Workshops im Winter. Sie steht für eine Neuausrichtung der Initiative Rodachtal, die vielleicht nicht einmal vor dem Namen halt macht. Martin Finzel verwies auf Bedenken, dass ohnehin nicht arg viele IR-Gemeinden im Tal der Rodach liegen: "Am Namen soll die Zusammenarbeit nicht scheitern." Zudem könne er schon jetzt versprechen, dass die aktuell zehn Mitgliedsgemeinden keine finanziellen Nachteile bei einer Ausweitung des IR-Gebietes haben müssen.
Sven Gregor, FW-Bürgermeister von Eisfeld, verschwieg nicht, dass noch eine Herausforderungen auf die IR-Anwärter warten. So gebe es derzeit Gespräche mit dem Landkreis Hildburghausen, der sich insbesondere mit der Mitgliedschaft der Initiative Rodachtal im Tourismusverein Coburg-Rennsteig noch schwer tut. Doch ohne wie auch immer geartete Hilfe des Landkreises werde sich manch Kommune mit dem "nicht zu unterschätzenden Beitrag" zum Tourismusverein schwer tun, vermutete Gregor. Frank Neumann, Regionalmanager der Initiative Rodachtal, kennt sich aus mit Kooperationen aus. Mit 55 000 Einwohnern wäre die IR seiner Meinung nach ein Gebilde, das von der Struktur her gut zu handhaben wäre. Mehr, so zwischen 80 000 und 100 000 Einwohner wie bei den "Leader"-Kooperationen, wären Neumanns Meinung nach zu viel: "Dann wird es schwierig, an der Basis tätig zu sein." Und genau das sei es ja, was den 2001 gegründeten Zusammenschluss von Kommunen aus Bayern und Thüringen ausmache.