Druckartikel: In Zukunft jährlich Narretei für Coburgs Senioren

In Zukunft jährlich Narretei für Coburgs Senioren


Autor: Martin Koch

Coburg, Sonntag, 16. Februar 2014

Rund 500 Gäste feierten, schunkelten und tanzten am Samstag im Kongresshaus. Weil die Veranstaltung so beliebt ist, soll sie in Zukunft jedes Jahr stattfinden.
Wenn schon der Prinz (Martin I. von der Coburger Narrhalla) zum Tanz bittet, dann sagt die rot-grüne Monika Stolba, ihres Zeichens SPD-Stadträtin, nicht nein. Fotos: Martin Koch


Coburg — Der Seniorenfasching der Stadt Coburg im Kongresshaus Rosengarten hat sich schon lange zu einem Geheimtipp in der närrischen Zeit entwickelt. Es wirken nämlich (fast) alle Gruppen und Faschingsvereine aus Coburg Stadt und Land mit. Das vierstündige Programm am Samstagnachmittag war ein Premiumquerschnitt sozusagen mit zahlreichen Höhepunkten aus den Sitzungen in Coburg, Seßlach, oder Meeder, mit ein paar Extras obendrauf.

Werkskapelle gehört dazu

Souverän führte Wolfgang Doischer vom Seniorenbeirat der Stadt durch den Nachmittag. Eines der Extras ist die SÜC Werkskapelle unter der Leitung von Manfred Deinhardt, die den vollen Festsaal binnen kurzer Zeit zum Kochen brachte.

Böhmische Blasmusik und Schlager aus den Hitparaden der vergangenen Jahrzehnte, Stimmungspotpourris und Schunkelmedleys: Die über 500 Närrinnen und Narren, viele maskiert, sangen kräftig mit, und bei den Tanzrunden war das Parkett im Kongresshaus stets dicht gefüllt.

Große Resonanz

Peter Schubert vom Sozialamt der Stadt Coburg und Zweiter Bürgermeister Norbert Tessmer (SPD) freuten sich über die große Resonanz, die der Fasching mittlerweile findet. Deshalb, so kündigte Peter Schubert im Gespräch mit dem Tageblatt an, wird der Seniorenfasching künftig jedes Jahr stattfinden. Bisher hat ein Zwei-Jahres-Rhythmus gegolten. Über 130 Mitwirkende haben alleine auf der Bühne für den gelungenen Nachmittag gesorgt, dabei sind vielen ehrenamtlichen Helfer hinter den Kulissen noch gar nicht mitgezählt.

"Effect's" und "Deffect's"

Mit einem Gardetanz eröffnete die Prinzengarde Seßlach das Programm. Viel Beifall gab es auch für den Nachwuchs des Tanzsportvereins "Coburger Mohr", die Purzelgarde und deren Tanzmariechen. Zum Understatement neigen die Männer vom Tanzsportclub Effect's, die als "Deffect's" auftraten. Aber die können's auch, wie sie unter Beweis stellten. Einen Showtanz zeigten die "Kustibas" aus Seßlach, die sich zum Thema "Army" Gedanken gemacht hatten. Etwas (jugendfreie) Erotik verlieh dem Showtanz der Seßlacher Truppe eine besondere Würze.
Die Minis der "Effect's" setzten sich mit dem Thema Mäuse und Käse auseinander. In die Welt des Musicals entführten die Bad Rodacher City Dancers ("Ich war noch niemals in New York") und die Teens von der SG Rödental ("Dirty Dancing").

Sprüch' und Gered'

Volker Weigand, bewährter Büttenredner, trat als Lausbub auf, "Marikka und Mariechen" ernteten für ihre witzigen Dialoge reichlich Beifall. Beim Auftritt der "Förtschzicheln Band" aus Meeder zeigten Jung und Alt, wie textfest sie bei den Schlagern der 60er- und 70er-Jahre sind und bildeten einen stimmgewaltigen Massenchor.
Dann gab es sogar einen Überraschungsgast aus dem thüringischen Suhl. Der junge Fritz Wagner sang ein Loblied auf sein Leibgericht, die Thüringer Klöße. CSU-Stadträtin Friederike Werobel versicherte aber dem Tageblatt, dass auf jeden Fall "Bröggala" in die Klöße hineingehören.