In Neustadt bekommen kleine Hunde eine eigene Gruppe
Autor: Rainer Lutz
Neustadt, Dienstag, 28. Januar 2014
Weil sie gemerkt haben, dass kleine Hunde und ihre Besitzer andere Schwerpunkte in der Erziehung brauchen, haben die Ausbilder beim VfG Neustadt für sie eine eigene Gruppe geschaffen.
"Och ist der süß!", hört Vanessa Schulz oft. Und ehe sie etwas dazu sagen kann, ist ihre Hündin Mia schon geschnappt und wird geknuddelt. Mia ist eine Zwetna Bolonka Hündin und klein. Genau das ist das Problem. Wäre sie ein Rottweiler, Dobermann oder Schäferhund, würden die tierlieben Knuddler sicher vorher fragen, ob sie den mal streicheln dürfen. Der Umgang fremder Menschen mit ihren Tieren ist nur einer von vielen Punkten, in denen sich die Haltung kleiner Hunde unterscheidet.
Bedarf für Extra-Training besteht
"Wir haben einfach gemerkt, dass hier besonderer Bedarf besteht", sagt auch der Vorsitzende des Vereins für Gebrauchshunde, Matthias Knauer. Außerdem verzeichne der Verein auch ein wachsendes Interesse von Besitzern kleiner Hunde an einer geeigneten Erziehung für ihre Tiere. So wurde eine neue Gruppe ins Ausbildungsprogramm aufgenommen.
"Die Leute sehen, dass kleine Hunde eben auch Hunde sind", erklärt sie. Besitzer von Chihuahuas oder Zwergspitzen möchten genau wie andere Hundebesitzer auch, dass ihr Hund sich zu benehmen weiß. Aber Vanessa Schulz geht es auch um die Menschen am anderen Ende der Leine. "Bei kleinen Hunden ist die Gefahr einfach viel größer, dass sie vermenschlicht und verhätschelt werden." Das gilt für die eigenen Herrchen oder Frauchen, vor allem aber für Fremde. "Der Hund verliert das Vertrauen in seinen Herrn, wenn er das Gefühl hat, dass er ihn nicht beschützt", erklärt Vanessa Schulz.
Das gilt für Übergriffe fremder Menschen ebenso wie fremder Hunde.
Wer mit einem kleinen Hund spazieren geht, erlebt nicht selten, dass Halter von großen Hunden, die ihm begegnen, ihre Tiere einfach zu dem kleinen Artgenossen lassen, der dann vielleicht große Angst bekommt. "Wie verhalte ich mich, wenn ein großer Hund abgeleint auf mich und meinen Hund zukommt?" Das ist eine der Fragen, die in der Kleinhundegruppe besonders gründlich behandelt wird.
Die Kleinen bleiben unter sich
In der Gruppe von Vanessa Schulz sind die Kleinen unter sich. Die Ausbildung verläuft dann gar nicht viel anders als bei den Großen. "Das Ziel ist bei uns genauso die Begleithundeprüfung", erklärt Vanessa Schulz. Ein bisschen anders sieht ihre Gruppe dann aber doch aus. Die mit den Labrador Retrievern oder Berner Sennenhunden nehmen ihre Hunde selten auf den Arm.
Die Nachfrage ist in den letzten Wochen so gestiegen, dass Vanessa Schulz jetzt schon in zwei Gruppen trainiert. Wer sich für das Angebot interessiert, kann einfach am Sonntag auf das Vereinsgelände in Neustadt An der Krämere (nahe Heubischer Kreisel) kommen. Die Gruppe der Kleinen trifft sich immer um 9.30 Uhr.