Druckartikel: In der Rosenau sich einmal wie ein Herzog fühlen

In der Rosenau sich einmal wie ein Herzog fühlen


Autor: Wolfgang Desombre

Rödental, Donnerstag, 04. Oktober 2018

Das Sommerschloss der Coburger Herzöge in der Rosenau hatte am Tag der Deutschen Einheit zum Lustwandeln durch die herzoglichen Räume eingeladen.
Blick in den Schlossgarten von Schloss Rosenau Foto: Desombre


Viele Veranstaltungen und Angebote erwarteten die Besucher im und rund um das Schloss Rosenau. Seit rund zehn Jahren gibt es jeweils am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, ein solches Museumsfest, sagte Mitorganisator Christian Rausch. Es sei inzwischen Tradition, dass sich an dem Feiertag eine große Besucherschar einfindet, den Tag mit Geschichte und Wissenswertem verbringt und bei kulinarischen Köstlichkeiten in der Rosenau verweilt. Am 25. August 2019 gibt es das nächste große Fest, denn am darauffolgenden Tag feiert Schloss Rosenau Geburtstag.

Am 4. Oktober 1990 konnte das Schloss nach aufwendigen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten als Museum wieder eröffnet werden. Seither ist der von Herzog Ernst I. aus einer romantisch- sentimentalen Gesinnung heraus verwirklichte Rittersitz wieder erlebbar. Eingebettet ist das wohnliche Sommerschloss der Coburger Herzöge in einem wunderschönen Landschaftspark nach englischem Muster.

Gold in der Hand

Im Marmorsaal erklärte Sabine Palffy, Restauratorin der Bayerischen Schlösserverwaltung, anhand von Beispielen verschiedene Vergoldungstechniken. Die Besucher konnten unter Anleitung selbst kleine Drachen vergolden. Diana Stüllein war mit ihrer Tochter Nele extra von Kulmbach nach Rödental gefahren. Sie waren neugierig, was Schloss Rosenau so alles zu bieten hat, und waren von der Mitmachaktion begeistert. Auf der Schlosswiese versuchten sich die Kinder mit Pfeil und Bogen.

Ein Hofnarr war mit lustigen Gedichten und Liedern unterwegs und krönte auch den ehemaligen Kastellan in der Ehrenburg, Willy Oberender, mit einer Krone. Mit seinen witzigen und launigen Worten zog er die Leute in seinen Bann.

Die sonst im Rahmen von Führungen zugänglichen herzoglichen Schauräume im 1. Obergeschoss sowie den prunkvolle Marmorsaal konnte die große Besucherschar aus nah und fern diesmal im freien Rundgang besichtigen. Rede und Antwort zur Geschichte des Hauses und der weit verzweigten Familiendynastie der Coburger Herzöge standen die vielen Mitarbeiter von Schloss Rosenau.

Thomas Knauer aus Gestungshausen besichtigte mit seiner Tochter Hannah das Schloss, während seine Ehefrau Katja und Tochter Emily mit dem Mischlingshund draußen in der Herbstsonne warteten. "Mit Hund dürfen wir das Schloss ja nicht betreten und so mussten wir uns eben aufteilen", sagte das Familienoberhaupt. Sie hatten vor geraumer Zeit schon mal eine Führung hier mitgemacht und da sie alle geschichtlich interessiert seien, nutzten sie das kostenlose Angebot gerne.

Auch "die Maus" war da

Über die Aktion "Türen auf mit der Maus" wurde Simone Meier auf das Museumsfest aufmerksam. Extra aus dem Raum Hof war sie mit ihrem Sohn Oskar in die Rosenau gekommen. Die beiden nutzten das Spielangebot. "Den Kindern ist hier wirklich was geboten", lobte die junge Mutter. Auf der Wiese vor dem Museumsshop präsentierte die Gartenabteilung der SGV Coburg im Rahmen einer Geräteschau neueste Technik im Garten- und Landschaftsbau. Die BRK-Rettungshundestaffel Coburg zeigte in einem Einsatzszenario das Können der Spürhunde. Zum Einsatz kam auch einer der weltweit wenigen Hunde, die den asiatischen Laubholzbockkäfer aufspüren können.