In der Bad Rodacher Therme läuft der Laden
Autor: Berthold Köhler
LKR Coburg, Donnerstag, 27. Juli 2017
Gute Nachrichten aus der "Therme Natur" in Bad Rodach: Die wirtschaftliche Situation des Bades bessert sich schneller als prognostiziert.
Gute Nachrichten aus der "Therme Natur": Das einzige Thermalbad im Coburger Land hat in den vergangenen beiden Jahren ihre wirtschaftliche Ziele deutlich übertroffen. Das sagte der Bad Rodacher Bürgermeister, Tobias Ehrlicher (SPD), gestern Nachmittag bei der letzten Kreistagssitzung vor der Sommerpause.
"Die Ergebnisse waren deutlich besser als die Prognosen", sagte Ehrlicher auf die Frage von Elke Protzmann (CSU), wie es denn um die finanzielle Situation der "Therme Natur" aktuell bestellt sei. Wie der Bad Rodacher Bürgermeister "nicht auf den Cent genau" berichten konnte, sei das Ergebnis 2015 rund 100 000 Euro, das für 2016 sogar 200 000 Euro über dem Plan gelegen. Dies habe seine Gründe hauptsächlich darin, dass es unter der neuen, privaten Geschäftsführung gelungen sei, die Umsätze deutlich nach oben zu fahren. Genaue Zahlen kündigte Tobias Ehrlicher für Ende des Jahres an: Dann wird es im Kreistag einen ausführlichen Jahresbericht aus der "Therme Natur" geben.
Finanziell ist der Betrieb des Thermalbades bis 2020 sowieso fixiert. Der Landkreis und die Stadt Coburg decken pro Jahr jeweils knapp über 150 000 Euro des aufgetretenen Defizits. Derzeit liegt der Gesamt-Zuschussbedarf der "Therme Natur" noch im siebenstelligen Bereich, doch laut Tobias Ehrlicher gibt es für die kommenden drei Jahre eine klare Marschrichtung: "Wir haben das Ziel, uns beim Zuschussbedarf in Regionen von unter 700 000 Euro zu bewegen." Das war eine Nachricht, auch Fraktionssprecher Rainer Mattern (CSU/Landvolk) freute: "Die Therme ist auf dem richtigen Weg. Das ist positiv für alle Beteiligten."
Anlass der aktuellen Anfrage Protzmanns war ein eigentlich nur formaljuristischer Beschluss des Kreistages, um den jährlichen 150 000-Euro-Zuschuss auch mit dem europäischen Beihilferecht in Einklang zu bringen. Wie Landkreis-Juristin Ulrike Stadter erläuterte, handele es sich bei einem Thermalbad schließlich um eine Einrichtung, die auch in einer privaten Rechtsform betrieben werden könne.
Da müsse man als Stadt und Landkreis aufpassen, um nicht in einen gesetzlichen Konflikt zur Wettbewerbsverfälschung zu geraten. Landrat Michael Busch (SPD) schüttelte angesichts der am Ende von der EU ausgelösten rechtlichen Unsicherheit ein bisschen genervt den Kopf, ehe er sagte: "Es wird alles immer komplizierter." Und am schlimmsten an der ganzen Sache sei, dass man jetzt trotz eines einstimmigen Beschlusses eines nicht wisse: "Ob es nicht irgendwann mal ein Gericht wieder ganz anders sieht."