In Coburg wehte ein Hauch von Hollywood
Autor: Bettina Knauth
Coburg, Montag, 18. November 2019
Die Siegerehrung der "Jufinale 19" in Coburg mutete wie eine kleine Oscar-Verleihung an. Auch Vertreter der Region finden sich unter den Preisträgern.
Vor 30 Jahren fand das Jugendfilmfestival "Jufinale" zum ersten Mal statt. Erst jetzt, bei der 16. Auflage, gastierte die alle zwei Jahre vom Bezirksjugendring Oberfranken ausgerichtete Veranstaltung erstmals in Coburg. "Vorhang auf, Film ab" hieß es am Samstag im Utopolis-Filmtheater. In vier Blöcken wurden ab 10 Uhr insgesamt 34 vielseitige Beiträge junger Filmemacher gezeigt. Einzeln oder in Gruppen setzten sich diese mit Themen wie Mobbing, Asyl, Demokratie, Demografie oder Digitalisierung auseinander. Am Abend fand die mit Spannung erwartete Preisverleihung statt: In drei Alterskategorien wurde der beste Film gekürt.
Für die 13- bis 16-Jährigen holte der Jugendtreff Münchberg mit "Nicht berühren!" den Preis. "Einer der besten Filme dieses Jahres!", urteilte die sechsköpfige Fachjury. Er vereine alle Zutaten für einen gelungenen Beitrag.
Coburger Roadmovie prämiert
Der Preisträger in der nächsten Altersklasse (17 bis 21 Jahre) kommt aus Coburg: "Roadworthy - Niklas fährt an" heißt die schräge Komödie von Blondie Brownie Films. Dahinter verbergen sich die Regisseurinnen Annika Brondke (Blondie) und Viktoria Rocinová (Brownie). Mit sechs Freunden hatten die beiden an "drei intensiven Drehtagen" ein laut Jury "heiteres Roadmovie" gedreht, "das von skurrilen Charakteren lebt und aktuelle Themen der Jugend aufgreift". Gelobt wurde der Mut der Gruppe, sich selbstständig an das schwierige Genre zu wagen.
Ebenfalls berührend fanden die Juroren "Animalcula" von der gleichnamigen Crew. Der Beitrag der Altersklasse 22 bis 26 Jahre zeigt gesichtslose Wesen in einer Welt, die von Kampf und Gewalt geprägt wird. Auch hier hoben sie die Courage der Filmemacher hervor, sich dem anspruchsvollen Genre Action zu stellen.
Den "Demokratie"-Sonderpreis nahm die "Schule ohne Rassismus"-AG der Mittelschule Weidenberg für "Wir lieben Weidenberg" entgegen. "Das Musikvideo zeigt, wie wichtig demokratisches Engagement ist", urteilte die Jury. Es beweise, dass Unterschiede die Menschen genauso zusammenbringen können wie Gemeinsamkeiten.
Beim Festival in Würzburg dabei
Diese vier Preisträger werden Oberfranken beim bayerischen Kinder- und Jugendfilmfestival 2020 in Würzburg vertreten. Der Wettbewerb findet vom 15. bis 18. Mai statt.
Daneben wurden noch der beste Trickfilm und die beste Dokumentation gekürt.