In Coburg noch einmal über Luther meditiert
Autor: Dr. Carolin Herrmann
Coburg, Montag, 15. Januar 2018
Ein Wiederhören mit dem Liedermacher Klaus-Andrè Eickhoff. gab es beim ersten diesjährigen Abend der Reihe "Cultur im Contakt" in Coburg.
Alles hat seine Zeit. Luther-Worte an sich sind zeitlos, keine Frage. Ein engagiertes Liedermacher-Programm unter dem Titel "Hier stehe ich, ich könnt' auch anders" im Rahmen von Cultur im Contakt, das litt am Sonntag aber schon darunter, dass das Luther-Jahr 2017 übervoll war mit Gedenken und Programmen zur Reformation. Doch letztes Jahr hat's halt nicht geklappt mit einem Termin für Klaus-Andrè Eickhoff.
Also bot der aus Celle stammende Liedermacher, der zum dritten Mal in Coburg gastierte, nun Luthers Leben in Liedern und Texten. Die sind bemerkenswert, zwischen Historie und Bedeutung für das heutige Lebend vermittelnd, mit eingängigen Melodien, vorgetragen mit einnehmender Stimme, ein bisschen an Reinhard Mey erinnernd, mit flinken Fingern am Klavier begleitet.
Vom Gedanken, man könne sich von seinen Sünden loskaufen, über die Liebe zur Wahrheit und Luthers Standfestigkeit zur Gewissensfreiheit im Wandel der Jahrhunderte, zum Gnadenkonzept und dann der Verpflichtung, selbst denken zu müssen - doch mittlerweile sind Eickhoffs nachdenkliche Reflexionen der lutherischen Maximen arg im Besinnlichen angekommen, einfach nur deshalb, weil die Zeit vorangeschritten ist, in der meditativen Predigt.