Im Meederer Schafhaus gibt es nichts zu meckern
Autor: Rainer Lutz
Meeder, Donnerstag, 24. Sept. 2015
Viele hatten das historische Schafhaus bereits aufgegeben. Doch mit Druck der Denkmalbehörde, einigen Zuschüssen sowie viel geleisteter Handwerksarbeit steht es jetzt in Meeder wieder da wie vor 250 Jahren.
Es war ein schöner Gedanke, den Heiko Büschel in seinen Richtspruch für das historische Schafhaus einfließen ließ. Hat er doch mit seinen Zimmerleuten das Gebäude wieder erstrahlen lassen, für das vor rund 250 Jahren ein anderer Zimmermann bereits einen Richtspruch gehalten haben dürfte - und nun er. Lange wurde um die Zukunft des bereits stark verfallenen Baudenkmals gerungen. Gestern freute sich Bürgermeister Bernd Joachim Höfer (CSU) über den gelungenen Abschluss der Arbeiten.
Den Anstoß für die Entscheidung gab die Untere Denkmalschutzbehörde. Entweder wird das Schafhaus abgebaut und an der alten Schäferei in Ahorn eingelagert bis es wieder an geeignetem Ort aufgebaut werden kann - und zwar alles auf Kosten der Gemeinde.
Zuschüsse waren unabdingbar
Zuschüsse der Oberfrankenstiftung (allein 95 000 Euro), der Landesstiftung und des Amtes für Denkmalschutz erleichterten die Investition von 125 000 Euro. Eine Ausgabe, die Oberfrankens Regierungspräsidenten Wilhelm Wenning als Stiftungspräsident besonders freut, denn: "Es ist das einzige kommunale Schafhaus in dieser Form in ganz Oberfranken, das noch erhalten werden konnte", wie er feststellte. Ohne Finanzhilfen hätte die Gemeinde das Projekt nicht bezahlen können.Die Holzschmiede in Meeder bereicherte den Vorplatz mit einer Skulptur, die einen Schäfer zeigt. Anspielung auf eine alte Sage um den herrschaftlichen Schäfer, der einst zum Ärger seiner Mitbürger die Schafe auf deren Weiden grasen ließ. Gleichzeitig ist es der Beginn eines Sagenwanderwegs, wie Bürgermeister Höfer ankündigte. Weitere Skulpturen und erklärende Schautafeln dazu sollen einmal Wanderer nach Meeder und in die Nachbarorte locken.
Neben den Zimmerleuten investierten auch die Mitarbeiter des Bauhofs und der Gemeinde, über 600 Stunden in das Gebäude. Heiko Büschel als Leiter des Zimmererbetriebes und den früheren stellvertretenden Bürgermeister Meeders Hartmut Eckardt als Kämpfer für den Erhalt des Schafhauses ehrte der Bürgermeister für ihr Engagement. Gern hätte er die gleiche Auszeichnung, eine Urkunde, auch Kreisheimatpfleger Lothar Hofmann überreicht, doch der war verhindert.
Eingedeckt wurde das Gebäude wieder mit historischen Ziegeln, die früher in Handarbeit aus Ton in Holzformen hergestellt wurden. Solche Ziegeln finden Denkmalschützer heute noch auf historischen Gebäuden. Viele davon sind Jahrhunderte alt und haben bis in unsere Zeit dicht gehalten.
Das Schafhaus, das seinen Namen seiner Bauweise verdankt, die typisch für mittelalterliche Häuser ist und eben nicht für Ställe, wird künftig von Schafen und Ziegen bewohnt, die Matthias und Silvia Arnold gehören.