Einem Hausmeister einer Schule in Coburg wurde gekündigt, nachdem klar war, dass er 55 Menschen in die Schule gelassen hatte, damit dort ein illegales Reichsbürger-Treffen stattfinden konnte.
- Hausmeister lässt illegales Reichsbürger-Treffen in Schule zu
- Schule reagiert mit Kündigung des Mannes
- Verfahren jetzt allerdings eingestellt
Ein Hausmeister soll im Februar 2022 einer Gruppe aus 55 Menschen Zugang zu einer Schule in Coburg gewährt haben, damit dort ein illegales Treffen von Reichsbürgern stattfinden kann. Dem Mann wurde gekündigt. Die Ermittlungen wurden allerdings eingestellt.
Update vom 20. September 2022: Verfahren nun eingestellt
Nach Auflösung eines Treffens von Anhängern der "Reichsbürger"-Szene in einer Coburger Schule sind die Ermittlungen gegen den Schul-Hausmeister eingestellt worden. Dem Mann wurde vorgeworfen, den 55 sogenannten Reichsbürgern für das illegale Treffen aufgesperrt zu haben. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Die Ermittlungen wurden eingestellt, weil die Schule keinen Strafantrag gestellt habe, sagte ein Sprecher der Coburger Staatsanwaltschaft. Die Anklagebehörde kann einen Hausfriedensbruch, anders als zum Beispiel eine Körperverletzung, nur auf Antrag und nicht auf eigene Faust verfolgen.
Der Schulleiter der Waldorfschule, Hans-Joachim Döhner, begründete die Entscheidung gegen einen Strafantrag damit, dass die rechtlichen Grundlagen fehlten, um den Vorfall zu belangen. Die Staatsanwaltschaft kommentierte diese Einschätzung nicht. "Uns war wichtig, dass das Arbeitsverhältnis schnell beendet wird", sagte Döhner. Das passierte demnach umgehend nach dem Vorfall.
"Reichsbürger" sind Menschen, die die Bundesrepublik Deutschland als Staatsgebilde ablehnen und ihren Organen oft Korruption und verwerfliche Ziele vorwerfen. Sie rufen oft ihre eigenen Staaten und Gesetze aus und lehnen jegliche Staatsgewalt kategorisch ab. Die Polizei hatte das illegale Treffen Anfang Februar aufgelöst, bei einer Teilnehmerin waren später Schusswaffen gefunden worden.
In einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung erklärte die Rudolf-Steiner-Schule, dass das Treffen und die bundesweite Berichterstattung zu erheblichen Belastungen für die Schulgemeinschaft geführt hatten. Trotz der sofortigen Distanzierung "sah sich die Schule mehrfach Verdächtigungen ausgesetzt, den Reichsbürgern nahezustehen oder deren Bestrebungen zu tolerieren." Man stelle klar, dass "Reichsbürger oder ähnliche verfassungsfeindliche Bewegungen" in der Schulgemeinschaft nicht toleriert werden.
Man möge meinen Kommentar vielleicht als "oberlehrerhaft" oder so abstempeln, da steh ich drüber. Ich möchte das unschöne und komplexe Thema auch gar nicht inhaltlich kommentieren, aber auf den auffälligen Fehler in der Unterzeile (unter der Überschrift) hinweisen, in der im Artikel geschrieben steht "Wer lies die Reichsbürger rein?" Mir sträubte sich jetzt beim Verfassen dieses Kommentars der linke Ringfinger, aber es stand wirklich "lies" und nicht, wie es eigentlich orthographisch heißen müsste, "ließ". Ich weiß nicht, wie es anderen Lesern geht, aber mich lenkt sowas immer vom Inhalt ab, wenn ich über einen solchen Fehler stolpere. Ich bin selber nicht perfekt, schon klar, aber wollte es halt ansprechen. Vielleicht war der Verfasser aber einfach auch nur im Stress, sei ihm oder ihr nachgesehen.
Schönen Gruß
Mario