IG Metall: Warnstreik in der Coburger Innenstadt

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Mit Bussen waren die Gewerkschafter aus Coburg und dem Umland zum Anger gefahren. Von dort aus zogen sie die Ketschengasse hoch zum Albertsplatz. Foto: Simone Bastian
Mit Bussen waren die Gewerkschafter aus Coburg und dem Umland zum Anger gefahren. Von dort aus zogen sie die Ketschengasse hoch zum Albertsplatz. Foto: Simone Bastian
Rote Fahnen auf dem Albertsplatz. Foto: Simone Bastian
Rote Fahnen auf dem Albertsplatz. Foto: Simone Bastian
 
Jürgen Apfel, Geschäftsführer der IG Metall in Coburg, am Mikrofon. Foto: Simone Bastian
Jürgen Apfel, Geschäftsführer der IG Metall in Coburg, am Mikrofon. Foto: Simone Bastian
 
DGB-Regionsvorsitzender Mathias Eckardt. Foto: Simone Bastian
DGB-Regionsvorsitzender Mathias Eckardt. Foto: Simone Bastian
 
Betriebsseelsorger Norbert Jungkunz (links) und Jürgen Apfel. Foto: Simone Bastian
Betriebsseelsorger Norbert Jungkunz (links) und Jürgen Apfel. Foto: Simone Bastian
 
Deutliche Botschaft. Foto: Simone Bastian
Deutliche Botschaft. Foto: Simone Bastian
 
Nicole Ehrsam und Dominik Langosch von der IG Metall Coburg. Foto: Simone Bastian
Nicole Ehrsam und Dominik Langosch von der IG Metall Coburg. Foto: Simone Bastian
 

"Wir können auch anders." Diese Botschaft der IG Metaller sollte von der Kundgebung am Dienstagmittag auf dem Coburger Albertsplatz ausgehen.

Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie sechs Prozent mehr Lohn sowie die Möglichkeit, die Arbeitszeit für maximal zwei Jahre auf 28 Stunden pro Woche zu senken, wenn Familienmitglieder betreut werden müssen. In dieser Zeit sollen die Beschäftigten aber einen Teilausgleich für die geringere Arbeitszeit erhalten.
Vor allem diese Forderung stößt den Arbeitgebern sauer auf, und sie haben sogar ein Rechtsgutachten erstellen lassen, das besagt, dass eine solche Regelung rechtswidrig sei. Sie würde nämlich alle anderen Mitarbeiter in Teilzeit benachteiligen, weil sie einen solchen Lohnausgleich nicht erhalten.
"Warum versuchen die Arbeitgeber nicht, diese Frage mit Hilfe der Verhandlungen aufzulösen", fragte Jürgen Apfel, der Geschäftsführer der IG Metall Geschäftsstelle Coburg, bei der Kundgebung auf dem Coburger Albertsplatz. Die Gewerkschaftsseite könne gute Vorschläge machen, "aber die Arbeitgeber müssen vernünftig mit uns reden". Vorsorglich schwor Apfel die rund 300 Kundgebungsteilnehmer auf weitere Arbeitskampfaktionen ein. Zwar wolle die IG Metall abwarten, was die Verhandlungen am Mittwoch in Baden-Württemberg bringen. Danach könne es aber sein, dass die Warnstreiks ausgeweitet werden. Der Vorstand behalte sich vor, Belegschaften einzelner Betriebe zu 24-stündigen Streiks aufzurufen, sagte Apfel. Oder aber es werde das Scheitern der Verhandlungen erklärt. Dann seien die Gewerkschaftsmitglieder zur Urabstimmung darüber aufgerufen, ob sie für ihre Tarifforderungen streiken wollen.
Die Forderung nach einer Möglichkeit, die Wochenarbeitszeit bei Bedarf vorübergehend abzusenken, finde großen Rückhalt bei den Mitgliedern und der Bevölkerung, zeigte sich Nicole Ehrsam überzeugt, politische Sekretärin bei der IG Metall Coburg. Es gehe um Arbeitszeitsouveränität für die Beschäftigten, die oft genug flexibel im Sinne der Unternehmen arbeiten würden.
Zu der Kundgebung hatte die IG Metall Beschäftigte aus Coburg, Neustadt, Bad Rodach, Kronach und Lichtenfels aufgerufen.