Hunderte Gartenfreunde pilgerten nach Eicha
Autor: Michael Stelzner
Eicha, Sonntag, 28. Juni 2015
Die Gärten der anderen sind faszinierend, aber meist von Hecken und Sträuchern schützend eingesäumt. Nur am Tag der offenen Gartentür kann man in verborgene Winkel schauen. Dieses Jahr war das bei vier Anwesen in Eicha möglich.
"Wer einen Garten besitzt, hat alles, was er braucht", steht auf einem Stein in der Nähe des Gartenteiches im 1400 Quadratmeter großen Garten der Familie Peter Reg. Und es stimmt! Der Garten der Familie Reg war einer von vier Gärten des Obst- und Gartenbauvereins Eicha, die am Sonntag ihren Garten zum Tag der offenen Gartentüre für die Bevölkerung zugänglich machten. Alle waren wahre Oasen der Ruhe und Entspannung.
Die eingegrünte Terrasse mit vielen Pflanzen ist das Herzstück des Gartens der Familie Reg in der Sonnenleite. Auch ein Gemüsegarten, ein Treibhaus sowie ein Insektenhotel befinden sich hier. Außerdem sind überall die handgefertigten Tiffany-Arbeiten von Hausherr Peter Reg zu finden. "Keines ist gleich, jedes ist ein Einzelstück", betonte Peter Reg, der den zahlreichen Besucher sichtlich gerne Rede und Antwort stand.
Anregungen holen
Aus dem gesamten Landkreis und darüber hinaus nutzten Hunderte von Gartenfreunden den Tag der offenen Gartentür, um sich Anregungen aus anderen Gärten zu holen. Viele ließen ihren fahrbaren Untersatz an zentraler Stelle stehen und gingen auf Schusters Rappen zu den vier Gärten in Eicha, die mit einem schönen Rundweg leicht zu bewältigen waren. Es war eine regelrechte Völkerwanderung durch den schönen Ort. Die Feuerwehr Eicha regelte den Fußgänger- und Autoverkehr.
Ein Baumhaus und ein Räucherofen bilden den Mittelpunkt des Gartens in leichter Hanglage von Peter Janson. Dort vermutet man eine solche Oase gar nicht. Ein Back- und Räucherofen, ein großer Gemüse- und ein Wildblumengarten sowie ein vor Kurzem errichtetes großes Gewächshaus gehören zu dem 2000 Quadratmeter großen Gelände. "Bis in den späten Herbst hinein können wir ernten. Im Sommer versorgen wir uns mit Gemüse aus dem eigenen Garten", erzählten die Jansons. Auf einer Gartenbank machten es sich derweil Gertraud und Hans Heinlein aus Wildenheid bequem. Sie hatten vor zwei Jahren ihren Garten für Besucher geöffnet.
Busch: Sehr lehrreich
Bürgermeister Martin Finzel (parteilos) findet im Garten des Anwesens Janson vor allem die Pergola mit ihrem Weinreben und das Rosenbeet am schönsten. Im Janson-Hof fand die Eröffnung durch Landrat Michael Busch (SPD) statt. Busch sagte, in diesem Jahr seien nicht so viele Gärten geöffnet wie in den Vorjahren, aber sie seien alle sehr lehrreich und zeigten, was alles möglich ist.
Kreisfachberater Thomas Needer fehlte auch nicht. Er gab einige Hinweise zu den Sträucher im Vorgarten von Peter Janson.
Bürgermeister Martin Finzel freute sich über die gute Zusammenarbeit mit den Bürgern und dem Gartenbauverein in der Kastanienallee, die vor zwei Jahren erneuert wurde. Die Bürger hätten dabei mitgearbeitet und ihre Vorgärten neugestaltet. Zudem leisteten die Gartenbauvereine eine hervorragende Arbeit in der Gemeinde.
7000 Liter Wasser fasst der Gartenteich im Garten von Winfried und Gerda Müller. Darin fühlen sich einige Goldfische und Koikarpfen sowie zahlreiche Wasserpflanzen wohl. Denn auch eine Wassernixe und eine Belüftungsanlage gehören zum Gartenteich. Er ist der Mittelpunkt im 900 Quadratmeter großen Garten, der auch mit Obstbäumen, vom Apfel bis hin zum Pfirsich, bestückt ist. Auch ein Hochbeet mit Salatpflanzen befindet sich im Garten. "Das ist so hoch, wie meine Frau es will", sagte Wilfried Müller, der seinen Garten gerne den anderen Gartenfreunden zeigte.
Was ist das für ein selbst gebauter toller Gerätewagen!?
Der selbst gebaute Gerätewagen im Garten von Rudolf und Ilona Beugnis stieß vor allem bei den Männern auf großes Interesse. Der Gerätewagen ist aus wasserfesten Platten, die an einem Gestell angebracht sind, woran Räder aus einem Kettcar zu finden sind. Er ähnelt einem Servierwagen. Damit sind alle kleineren Gartengeräte zum Arbeiten schnell zur Hand. Auch ein Gartenhaus mit größeren Geräten sowie am Rande ein Kompostplatz befinden sich im Garten, in dem gerade viele Sträucher blühen. "Wir wollen, dass es bei uns von März bis in den November hinein blüht", sagte Rudolf Beugnis, der seine ganze Freizeit, rund 100 Stunden im Monat, wie fast alle Hobbygärtner in seinem Garten werkelt und damit einen Ausgleich zum stressigen Alltag schafft. Für die Besucher hatte er sogar einen Rundweg angelegt und viele Pflanzen beschriftet.