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HUK-Coburg-Arena erwirtschaftet Defizit


Autor: Simone Bastian

Coburg, Donnerstag, 26. Februar 2015

Die HUK-Coburg-Arena erwirtschaftet jedes Jahr ein Defizit. Friedrich Herdan (CSU) fordert, dass sich das ändert.
Die HUK-Coburg-Arena wird über den Zeitraum von 30 Jahren abgeschrieben. Foto: Volkmar Franke/www.hochbild-design.de


Zumindest in ihrem ersten Betriebsjahr hat die HUK-Coburg-Arena ein rechnerisches Plus hingelegt: 2011 musste nämlich das Bauträgerunternehmen Sportstadianet eine Vertragsstrafe zahlen, weil die Arena acht Monate später übergeben wurde als mit der Stadt vereinbart. Deshalb ergab die Schlussrechnung für das Jahr 2011 einen Überschuss von knapp 541000 Euro.

Das blieb natürlich nicht so: 2012 stand am Ende ein Defizit von rund 633000 Euro, 2013 betrug das Minus 747000 Euro. Darin enthalten sind aber die Abschreibungen, die angesetzt werden, weil es sich bei der Arena um einen Betrieb gewerblicher Art handelt. Das ermöglichte es der Stadt, die Mehrwertsteuer, die beim Bau der Arena fällig wurde, zurückzuerhalten - seinerzeit rund 2,5 Millionen Euro.

Abschreiben über 30 Jahre

Das Bauwerk wird über 30 Jahre hinweg abgeschrieben. Für 2014 ist die Höhe dieser Abschreibungen noch nicht ermittelt. Deshalb nennt die Kämmerei hier niedrigere Zahlen: Das Defizit beträgt rund 255 000 Euro und ergibt sich aus den Bewirtschaftungskosten. Als Abschreibungen dürften Jahr für Jahr gut 410 000 Euro zu Buche schlagen, die durch die Einnahmen aus Miete und Namenssponsoring nicht ausgeglichen werden können.

Dass dem nicht so bleibt, wollen die CSU-Stadtratsmitglieder Friedrich Herdan und Thomas Bittorf erreichen. Sie hatten zum einen die Aufstellung der Zahlen verlangt, zum anderen wollen sie, dass die Arena auch anderweitig genutzt wird, um mehr Geld einzunehmen. Bisher wird sie lediglich für Sportveranstaltungen genutzt, und die HUK Coburg als Namenssponsor hält dort ihre Betriebsversammlungen ab. Andere Nutzungen, zum Beispiel für Konzerte oder Messen, waren von Anfang an nicht vorgesehen. Deshalb gibt es in der Arena auch keine Künstlergarderoben oder einen Boden, der mit Fahrzeugen befahren werden kann.

"Investition fragwürdig"

Doch nun soll sich die Verwaltung Gedanken machen, ob nicht doch andere Nutzungen möglich wären. Seitens des Sportverbands gab es auf diesen Antrag hin schon Kritik und den Hinweis, dass die Halle mit Trainings, Wettkämpfen und Ligaspielen ausgelastet sei.

Trotzdem müsse die Arena ihre Abschreibungen erwirtschaften, forderte Herdan in der Stadtratssitzung. "Wenn nicht mal die Abschreibung verdient wird, ist diese Investition sehr fragwürdig."

Auch Christian Müller (CSB) forderte in der gestrigen Stadtratssitzung, dass der Stadtrat die doppische Buchführung im Haushalt viel mehr als Steuerungsinstrument und zur Kostenkontrolle einsetzen müsse. Anlass für Müllers Appell war die Genehmigung des Rechnungsabschlusses für 2012. Der erfolgte eigentlich acht Monate zu spät. Doch die Zahlen, so Müller, konnten von der Kämmerei nicht früher geliefert werden, da dort Personal fehle.