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HSC Coburg will weg vom Abstiegsplatz


Autor: Ralph Bilek

Coburg, Donnerstag, 10. November 2016

Beim Mitaufsteiger in Minden können die Coburger Handballer nachlegen. Trainer Jan Gorr fordert Konzentration über die volle Distanz.
Viel Arbeit wartet auf die beiden Torsteher des HSC 2000 Coburg. Zuerst müssen Jan Kulhanek (links) und Oliver Krechel am Sonntag in Minden ihren Kasten "vernageln" und am Mittwoch steht das Duell mit dem THW Kiel an. Die HUK-Arena wird dann ausverkauft sein. Foto: Timo Geldner


Minden, da war doch etwas? Natürlich werden vor dem Gastspiel des HSC 2000 Coburg beim TSV GWD am Sonntagabend (Anpfiff um 17.15 Uhr) Erinnerungen wach. Erinnerungen an einen verwandelten Strafwurf nach abgelaufener Spielzeit, der für den HSC so wichtig war am Ende der letzten Saison.
Der jetzige Eisenacher Matthias Gerlich, den viele gerne noch in Coburg sehen würden, sicherte seiner damaligen Mannschaft beide Punkte und letztendlich auch den Aufstieg. Er fungierte vor zwei Wochen gegen Balingen wiederum als Glücksbringer für den HSC, denn den ersten Heimsieg erlebte Gerlich live vor Ort mit.
Dieser Erfolg "hat der Mannschaft nach schon guten Spielen zuvor bestätigt, dass man solche Partien auch für sich entscheiden kann, wenn die Konzentration hoch bleibt", traut HSC-Coach Jan Gorr seinem Team auch in Minden viel zu.


Gorr will "rote Laterne" abgeben

Auch wenn der Gegner dem HSC
einiges an Bundesliga-Erfahrung voraushat, "können wir in diesem direkten Duell wertvolle Auswärtspunkte holen, einige Teams vor uns überflügeln. Das ist die Chance, dass wir die Abstiegsplätze hinter uns lassen, an den Gegner in der Tabelle heranrücken", ist sich Gorr der Wichtigkeit des Spiels bewusst.
Noch halten die Coburger die "rote Laterne" der Liga in der Hand. Doch ein Erfolg ließe sie auf einen Zähler an die derzeit auf Platz 13 rangierenden Mindener heranrücken.
Dabei schaut der HSC-Coach weniger auf einzelne Spieler des Gegners, sondern hat sich auf diesen "im Ganzen vorbereitet". Trotzdem muss er sich wieder einmal etwas einfallen lassen um die gut organisierte Abwehr des Gegners auseinanderzureißen.
Für den Coburger Coach gilt das Balingen-Prinzip: "Vorne den Ball schnell laufen lassen, variabel bleiben und den Ball behaupten. Wir dürfen keine Gegenstöße erlauben, müssen Minden in den Positionsangriff zwingen. In der Abwehr dürfen wir dann die Individualisten wie Christoffer Rambo und Dalibor Doder nicht zur Entfaltung kommen lassen."


Seit September ungeschlagen

Klingt einfach, ist es aber nicht. Denn die Mindener sind im Vergleich zum Aufstiegsjahr zum Großteil zusammen geblieben, also gut eingespielt und in ihrer Kampa-Halle seit September in Punktspielen ungeschlagen, fegten zuletzt den SC Magdeburg mit 34:24 aus der Halle.
Coburg darf Minden also nicht ins Laufen kommen lassen, muss von Beginn an präsent sein. Zu oft lief das Team in dieser Saison erfolglos einem Rückstand hinterher.


Unendliche Geschichte Wetzel

Doch einmal mehr verlief das Training unter der Woche nicht optimal, die Verletzung von Tom Wetzel entwickelt sich zur unendlichen Geschichte und damit fehlt eine wichtige Option im linken Rückraum. Zudem kehrte Romas "Kiwi" Kirveliavicius verspätet von der österreichischen Nationalmannschaft zurück. Das Team konnte wetterbedingt nach dem knapp mit 23:22 gewonnenem EM-Qualifikationsspiel zunächst nicht aus Bosnien-Herzogowina zurückfliegen.
Am Mittwoch geht es für den HSC Coburg weiter - nach zwei Freundschaftsspielen und einem Pokalspiel reist der THW Kiel erstmals für den Kampf um Punkte in die Vestestadt.