HSC Coburg will Ferndorfer distanzieren
Autor: Ralph Bilek
Coburg, Donnerstag, 29. November 2018
Die weiter dezimierten Coburger empfangen am Samstag die Überraschungsmannschaft der Liga. .
Es ist eine schwere Phase für den HSC 2000 Coburg in der 2. Handball-Bundesliga: Ohne vier Leistungsträger plus die beiden Langzeitverletzten Petr Linhart und Philipp Barties müssen sich die Vestestädter aktuell gegen die stärksten Teams der Liga beweisen. Bislang haben die Coburger, auch wenn es in Balingen am vergangenen Wochenende eine Niederlage gab, die Ausfälle recht gut kompensiert. Am Samstag um 19.30 Uhr bekommt es die Mannschaft von Trainer Jan Gorr mit dem nächsten Schwergewicht zu tun, dem Tabellenvierten TuS Ferndorf.
Die Ferndorfer liegen lediglich zwei Zähler hinter dem HSC und könnten somit nach Punkten aufschließen. Als Aufsteiger sind die Nordrhein-Westfalen die Überraschungsmannschaft der Liga, profitieren insbesondere von ihrer Heimstärke. Aber auch in fremden Hallen war TuS abgesehen von der Partie in Aue zumindest auf Augenhöhe. Das Team, das bereits in den Spielzeiten 2012/2013, 2015/2016 und 2016/2017 in der 2. Liga beheimatet war, sieht Jan Gorr jetzt "viel besser vorbereitet auf diese Klasse. Sie haben eine sehr gute Mischung aus erfahrenen Haudegen, die vor allem in der Deckung schwer zu überwinden sind und jungen Nachwuchskräften. Da haben sie einen enormen Schritt nach vorne gemacht, verfügen über viel Substanz."
Im Angriff wurde der Rückraum mit Lindskog Andersson verstärkt. Der Schwede bringt nicht nur seine Mitspieler in Position, sondern zieht auch gerne einmal selbst ab, wenn es erforderlich ist. Besonders auf seine Schlagwürfe hat Gorr die HSC-Deckung vorbereitet.
Überhaupt ist das Angriffszentrum bei den Ferndorfern mit Lukas Schneider und Marijan Basic mit drei völlig unterschiedlichen Typen besetzt, auf die die Coburger achten müssen. Im linken Rückraum hat Gorr Jonas Faulenbach im Blick, den er als jungen Spieler vor zehn Jahren beim TV Hüttenberg unter seinen Fittichen hatte. Mit 70 Toren aus dem Feld führt er die Ferndorfer Torjägerliste deutlich an, braucht dafür aber oft den einen oder anderen Versuch zu viel (60 Fehlwürfe), was dem HSC möglicherweise Konterchancen eröffnen könnte.
Im Angriff sollte die Mannschaft von Jan Gorr am besten an die erste Halbzeit in Balingen anknüpfen - trotz der weiterhin dünnen Personaldecke. "Wir dürfen jetzt nicht in Selbstmitleid verfallen, sondern müssen versuchen, das Beste daraus zu machen." Gorr weiß auch, dass Ferndorf seine Spiele im Zusammenspiel mit der Abwehr und dem Torwart entscheidet, so dass es aus Coburger Sicht auf die einfachen Treffer, sprich mehr Konter und schnelle Vorstößen, ankommen wird. In Balingen musste der HSC für jedes einzelne Tor hart arbeiten. Aufgrund der bisherigen Erfolge kommt Ferndorf mit breiter Brust nach Coburg. Doch egal, wie die Partie für den Tabellenvierten ausgeht, viel Zeit zum Verschnaufen werden sie nicht haben, denn bereits am kommenden Mittwoch empfangen sie TuSEM Essen. Die Spitzenspiele in dieser interessanten 2. Liga reißen also nicht ab.
Samstag, 19.30 Uhr:
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HSC Coburg - TuS Ferndorf
;HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum; Markus Hagelin, Maximilian Jaeger, Max Preller, Anton Prakapenia, Marcel Timm, Jakob Knauer, Pontus Zetterman, Girts Lilienfelds, Tobias Varvne, Christoph Neuhold