HSC Coburg kommt unter die Räder
Autor: Ralph Bilek
Coburg, Sonntag, 17. Februar 2019
Den Coburgern wurden im Topspiel gegen Verfolger HSG Nordhorn-Ligen deutlich die Grenzen aufgezeigt. Schon nach 20 Minuten war der Wurm drin.
Das war eine bittere Auswärtsschlappe! Denn auch im vierten Anlauf musste der HSC 2000 Coburg ohne Zählbares die Heimreise von der HSG Nordhorn-Lingen antreten. Hatte es nach 20 Minuten noch gut ausgesehen, bestimmten die Gastgeber mehr und mehr diese Partie und gewannen mit 29:21 sehr deutlich.
Zwar hatte HSC-Coach Jan Gorr im Vorfeld der Partie davon gesprochen, dass es "wahnsinnig verlockend ist, im Emsland einen Big Point zu landen, wenn auch sportlich anspruchsvoll." Davon war sein Team dann doch meilenweit entfernt. Der Gastgeber dominierte über weite Strecken vor 3500 Zuschauern.
Sein Gegenüber Heiner Bültmann zeigte sich vor der Partie ganz locker, scherzte, mit dem HSC-Wunsch konfrontiert, endlich im vierten Anlauf die Punkte mitzunehmen: "Wir sollten es so lassen wie es ist, ihr gewinnt zu Hause, wir gewinnen zu Hause." Und so kam es dann auch.
Mit zuletzt 21:3 Zählern im Rücken betonte er kurz vor dem Anwurf zudem noch einmal: "Ich bin tiefenentspannt, egal was heute passiert." Warum Bültmann das war, zeigte der Spielverlauf, denn je länger die Partie dauerte, umso souveräner agierte sein Team und zeigte den Gästen deutlich die Grenzen auf.
Wie anspruchsvoll die Aufgabe werden sollte, zeigte sich von Beginn an, zumal die Coburger mit Markus Hagelin (Entzündung an Ferse) auf einen wichtigen Abwehrstabilisator verzichten mussten. Dieses Fehlen konnten sie auf Dauer nicht kompensieren. Es war eine völlig andere Partie als in der vergangenen Woche gegen die Rhein Vikings. Das lag vor allem am Gegner und dessen Spielsystem. Die kompakte 6:0-Abwehr versuchte der HSC mit schnellen Gegenstößen zu überraschen. Der Gegner stand dem in nichts nach, so dass es immer wieder temporeich hin und her ging.
Im Positionsspiel taten sich beide Mannschaften schwer. Aber Pontus Zettermann überraschte nicht nur einmal mit verdeckten Hüftwürfen Buhrmester im Tor der Nordhorner und war maßgeblich an der Drei-Tore-Führung nach zehn Minuten beteiligt. Danach hatte Zettermann sein Pulver verworfen.
Trotz des Pechs, das der HSC bei Abprallern hatte und das Nordhorn bis zu diesem Zeitpunkt drei Mal im Vorteil sah, hielt die Führung. Als der HSC danach zwei Mal überhastet abschloss und einen schönen Spielzug nicht mit einem Torerfolg krönte - Varvne scheiterte am Nordhorner Torsteher - war der Gastgeber zur Stelle und wendete das Blatt.