HSC Coburg ist neuer Spitzenreiter
Autor: Ralph Bilek
Coburg, Sonntag, 01. Dezember 2019
Mit einem 35:29-Erfolg über den HSV Hamburg nutzt der HSC 2000 den Patzer von TuSEM Essen..
TuSEM Essen hatte am Vorabend die Vorlage geliefert (28:34-Niederlage beim EHV Aue) und der HSC 2000 Coburg packte entschlossen zu: Mit dem HSV Hamburg hatten sie zwar eine harte Nuss zu knacken, aber am Ende stand im vorletzten Heimspiel 2019 ein grandioser 35:29-Sieg. Ausschlaggebend war der Start in die zweite Halbzeit, als die Gelben ihr Tor vernagelten.
Auffälligster Akteur neben dem zwölffachen HSC-Torschützen Florian Billek war Andreas Schröder, der hinten dicht machte und vorne besonders nach der Pause der HSV-Abwehr unlösbare Aufgaben stellte.
HSC-Coach Jan Gorr hatte auf "volle Kapelle" gehofft, doch eine Erkrankung von Felix Sproß und eine Schulterblessur von Girts Lilienfelds machten ihm einen Strich durch die Rechnung, auf Jakob Knauer muss er ja noch immer verzichten. "Das bedeutet nur einen Mittelmann, nur einen Halbrechten und nur einen Linksaußen", zeigte sich der Coburger Trainer wenig erfreut über diese Tatsache. Doch auch sein Gegenüber hatte mit Jens Schöngarth, Tobias Schimmelbauer und Dominik Axmann Lücken zu füllen. HSC 2000 Coburg -
HSV Hamburg 35:29 (18:17)
Hamburg, das nach zuletzt zwei Auswärtsniederlagen demütig nach Coburg angereist war, verlangte den nun in acht Heimspielen siegreichen Gastgebern alles ab. Schon vergangene Woche degradierten die Hamburger den Rückraum der DJK Rimpar Wölfe zur Bedeutungslosigkeit. Gleich der erste Angriff zeigte warum sich der fränkische Konkurrent gegen die von Ossenkopp und Weller organisierte Abwehr so schwer getan hatte, sie trieben Coburg ins Zeitspiel. Doch auch der HSC stellte eine aufmerksame Deckung, holte sich mehrfach die Bälle für die einfachen Tore.
Sehr zur Unzufriedenheit von Hamburgs Torwart Edvardsson, der dies auch lautstark kund tat. Denn alle fünf ersten Treffer der Coburger entsprangen Kontersituationen. HSVH-Coach Torsten Jansen rief früh zur Auszeit. Hätten nicht Schröder, Billek und Zeman frei vergeben hätte Coburg durchaus früh mit fünf oder sechs Toren führen können.
Da wurde auch Jan Gorr an der Seitenlinie energisch, weil er zudem mit einigen Pfiffen so überhaupt nicht einverstanden war. Eine Augenweide war das Spielverständnis von Ossenkopp im Rückraum und Weller am Kreis, der selbst oft von drei Coburgern umringt irgendwie doch noch zum Ball kam. Als HSC-Fan wartete man da allerdings auch mal auf einen Stürmerfoulpfiff oder eine "falsche Sperre".