HSC 2000 Coburg stellt neuen Trainer vor
Autor: Christoph Böger
Coburg, Mittwoch, 06. Februar 2013
Am Donnerstagabend stellen die Coburger im Kongresshaus ihren neuen Trainer vor. Die Aufstiegschancen sind wegen des Verzichts des TSV Friedberg gestiegen. Deshalb gewinnt der 2. Tabellenplatz in der 3. Liga Ost immer mehr an Bedeutung.
Es war ein hartes Stück Arbeit. Der knappe 27:26-Heimsieg am Sonntagabend vor fast 2700 Zuschauern in der HUK-Coburg-Arena. Dieser Triumph gegen Baunatal war im Bestreben, den immer bedeutsamer werdenden 2. Tabellenplatz in der 3. Liga Ost zu erobern, sehr wichtig. Enorm waren darüber hinaus auch die Anstrengungen der Verantwortlichen, dass ein neuer Trainer präsentiert werden kann. Heute Abend um 17 Uhr ist es soweit. Im Kongresshaus Rosengarten stellt sich der künftige Hoffnungsträger vor geladenen Medienvertretern vor.
Stillschweigen vereinbart
Obwohl bis dahin von beiden Seiten Stillschweigen vereinbart wurde, ist Insidern klar, dass es sich dabei, wie bereits mehrfach berichtet, um den 34-jährigen Jan Gorr handeln wird. Der ehemalige Hüttenberger Erstligatrainer hat gegenüber dem Tageblatt bereits letzte Woche großes gegenseitiges Interesse bestätigt.
Zur seit einigen Tagen herrschenden Vorfreude in HSC-Kreisen kamen weitere gute Nachrichten. Die konzentrierte Leistung am Sonntag gegen nicht nur körperlich gut dagegenhaltende Baunataler beschert dem Horvat-Team nämlich weiter den 2. Tabellenplatz vor den punktgleichen Bad Neustadtern.
2. Platz gewinnt an Bedeutung
Und genau dieser Rang gewinnt immer mehr an Bedeutung, denn der Tabellenführer der 3. Liga Nord, der TSV Friedberg, hat sich entschlossen, von einem eventuellen Aufstiegsrecht in die 2. Bundesliga keinen Gebrauch zu machen. "Das können wir aus wirtschaftlichen Gründen einfach nicht stemmen. Wir haben alles versucht, aber es geht nicht", erklärte Friedbergs Abteilungsleiter Johannes Bauer. Der Etat der Friedberger hätte um mehr als das zweieinhalbfache auf gut 550000 Euro erhöht werden müssen und das war nicht zu machen. Man habe sich auf keinerlei finanzielle Unwägbarkeiten einlassen wollen.
Dem Spitzenreiter fehlt das Geld
Da Tabellenführer Friedberg längst nicht der einzige Drittligist ist, der derartige Überlegungen anstellt, auch der Zweite im Norden, der HBV Balingen II und weitere Klubs in den anderen 3. Ligen dürfen oder können möglicherweise nicht aufsteigen, steigen die Chancen auf eine Relegationsrunde. Daran würden dann die jeweiligen Tabellenzweiten der vier 3. Ligen teilnehmen und freie Plätze für die 2. Liga ausspielen. Für den HSC, der finanzielle keinerlei Probleme hätte die 2. Bundesliga zu schultern, wäre das natürlich ein willkommenes "Hintertürchen" ins Profitum.
Derzeit belegt der HSC punktgleich mit dem HSC Bad Neustadt (beide zehn Minuspunkte) hinter dem souverän mit sechs Zählern führenden Spitzenreiter DJK Rimpar den 2. Platz. Übrigens: Auch die Rimparer Wölfe haben offiziell noch nicht erklärt, dass sie im Falle der Meisterschaft ihr Aufstiegsrecht wahrnehmen.
Ausverkaufte Arena beim Hit?
Schließlich müssten die Rand-Würzburger in die S.Oliver Arena nach Würzburg umziehen, was ebenfalls mit einem enormen Kostenaufwand verbunden wäre. Auf die Entwicklung bei der DJK Rimpar, die am Samstag, 16. März zum Topspiel in die HUK-Arena aufkreuzt, darf man also ebenfalls gespannt sein. Bei diesem Drittliga-Hit könnte die neue Coburger Halle erstmals ausverkauft sein.
Klar, dass die HSCler derzeit alles versuchen, um am Ende der Punktrunde zumindest die Nase vor dem HSC Bad Neustadt zu haben.
Erfolgloser HSC-Protest
Während die Energieleistung der Mannschaft am Sonntag mit zwei wertvollen Punkte gegen Baunatal belohnt wurde, scheiterte dagegen ein vorsichtiger Protest gegen den Auswärtssieg der Bad Neustadter in Magdeburg und damit die leise Hoffnung auf einen Punktabzug des direkten Konkurrenten. Sebastian Streng - ein aus Baiersdorf bei Coburg stammender und zuletzt in Fürth am Berg wohnender Spieler - stand auf dem Spielberichtsbogen, obwohl er zuvor in der Bad Neustadter Reserve die rote Karte gesehen hatte. Es wurde vermutet, dass dies ein Verstoß sei. Eine daraufhin vom HSC Coburg geforderte und vom Verband vorgenommene Überprüfung ergab jedoch, dass alles rechtens war und der Sieg in der Wertung bleibt.
Zum sportlichen Vergleich zwischen Neustadt und Coburg kommt es übrigens am Samstag, 20. April in Neustadt - spätestens dann fällt eine Vorentscheidung im Kampf um die Vizemeisterschaft auf der Platte.
Kleiner Wermutstropfen
Es gibt aus HSC-Sicht aber auch eine schlechte Botschaft. Die in der Bayernliga um den Klassenerhalt kämpfende Reserve muss einen Rückschlag verkraften: Der 32:30-Heimsieg gegen die TG Landshut wurde dem Team um Trainer Zdenek Vanek und Spielleiter Ralf Baucke aberkannt, weil dabei der erst 17-jährigen Tim Titze mitwirkte. Titze bestritt am gleichen Tag (16. Dezember 2012) bereits zwei Spiele für seinen Verein. Er kam zuvor sowohl in der A-Jugend-Bayernliga, als auch in der 3. Herren-Mannschaft, die in der Bezirksoberliga auf Torejagd geht, zum Einsatz. Drei Spiele für einen 17-Jährigen an einem Tag sind nicht erlaubt. Deshalb werden dem Tabellenviertletzten zwei wichtige Punkte abgezogen. Trotzdem sind die Verantwortlichen zuversichtlich, dass ihr Perspektivteam den Klassenerhalt schafft Maximal drei Team müssen abstzeigen, sollte Auerbach die 3. Bundesliga halten (derzeit auf Platz 11), dann muss nur der Letzte und Vorletzte in die Landesliga.
Preiß zum HC Erlangen
Dorthin, wo der HSC Coburg will, spielt seit geraumer Zeit ein anderer fränkischer Handballverein. Und dem ist in dieser Woche ein echter Überraschungscoup gelungen: Sebastian Preiß wechselt zum 1. Juli vom Erstligisten TBV Lemgo eine Klasse Tiefer zum HC Erlangen. Kein Wunder, dass Trainer Frank Bergemann und Aufsichtsratsvorsitzender Carsten Bissl sich freuten, als würde Weihnachten und Ostern zum Fasching auf einen Tag fallen, und bei der offiziellen Vorstellung ihres Neuzugangs in den Erlanger Arcaden das Grinsen nicht unterdrücken konnten.