Hornissen-Alarm in Coburg? Frau berichtet von aggressiven Tieren - "regelrecht attackiert"
Autor: Ralf Welz
Coburg, Mittwoch, 17. August 2022
Eine Coburgerin berichtet von Erlebnissen mit aggressiven Hornissen. Im jüngsten Fall habe sie ein Insekt auf dem Marktplatz "regelrecht attackiert". Ein Experte erklärt: So gefährlich sind die Tiere wirklich.
- Coburg: Bürgerin schildert Vorfälle mit aggressiven Hornissen
- "Alleine das laute Brummen ist schon gruselig": Frau flüchtet vor Insekt
- Hornissen-Horror in der Region? Auch andere berichten von Erlebnissen
- Experte mit eindringlicher Warnung: Das sollte man auf keinen Fall tun
Sie nehmen Kurs auf Brotzeit, Eis, Kuchen und Bier: Viele Menschen fühlen sich derzeit von Wespen regelrecht belästigt. In Coburg werden derweil auch verstärkt Hornissen beobachtet, die einem das Leben schwermachen. "Alleine das laute Brummen ist schon gruselig", erklärt eine Frau in einer Coburger Facebook-Gruppe. Sie schildert Erlebnisse mit angriffslustigen Tieren. Nach ihrem Empfinden verhalten sich die Hornissen in diesem Jahr "ziemlich aggressiv".
Coburger berichten von unliebsamen Hornissen-Begegnungen - "Wurde erst am Samstag gestochen"
Die Coburgerin berichtet im Netz von ihrer jüngsten Begegnung mit einem pedantischen Insekt. Die Hornisse habe sie auf dem Coburger Marktplatz "regelrecht attackiert" und sei ihr ständig ins Gesicht geflogen - "sodass ich dann kurzzeitig flüchten musste". Ihr Fazit zu Hornissen: "Vor denen hab ich echt Respekt, muss ich sagen." Andere Nutzer berichten von ähnlichen Vorfällen - die teils auch schlimmer endeten.
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"Wurde erst am Samstag gestochen, richtig aggressiv", schreibt eine andere Frau bei Facebook. "Heute musste ich zum Arzt, immer dicker werdender Fuß mit Blasenbildung." Die Konsequenz: "Jetzt wird nur noch drin gegessen, hab die Nase voll von den Viechern." Ein Einzelfall? Oder gibt es in diesem Sommer tatsächlich mehr angriffsbereite Hornissen als sonst? Kann man gar von einem Hornissen-Horror sprechen? inFranken.de hat nachgehakt.
Sind in diesem Jahr tatsächlich mehr Wespen und Hornissen in den fränkischen Gefilden unterwegs? "Was Wespen angeht, kann man die Frage klar bejahen - heuer ist ein Wespenjahr", erklärt Frank Reißenweber, am Landratsamt Coburg zuständig für den Bereich Arten- und Biotopschutz. Dem Experten zufolge hat auch die Anzahl der Hornissen geringfügig zugenommen. "Das liegt an den hohen Temperaturen und der Trockenheit", sagt Reißenweber im Gespräch mit inFranken.de.
Hitze und ausbleibender Regen sorgen für Zunahme von Wespen und Hornissen
Vor allem die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe sorgen 2022 demnach "ein bisschen für Furore". Das warme Wetter und der ausbleibende Regen führten zu erfolgreichen Nestgründungen. "Es gibt nahezu kein Absterben", berichtet der Biologe. Die Folge: "Es gibt mehr Tiere. Und die sind auch noch aktiver." Dies gelte letztlich auch für die Hornissen. "Es gibt in diesem Jahr einfach mehr. Deswegen wird man auch mehr belästigt", bestätigt der Fachmann die Annahme vieler Laien. Reißenweber betont zugleich: "Die Tiere sind aber nicht aggressiv, allenfalls hartnäckig."
Wespen und Hornissen treten dem Experten zufolge in der Regel nicht angriffslustig auf - insbesondere nicht, wenn sie Nahrung entnehmen. Anders sieht es mitunter aus, wenn sie ihr Nest verteidigen. "Sie stechen allerdings nur, wenn sie sich in Leib und Leben bedroht fühlen", betont Reißenweber. "In unmittelbarer Nestnähe können Hornissen durchaus aggressiv sein." Auf freier Fläche komme es normalerweise selten zu Vorfällen mit Menschen. "Etwas anderes sind 'Unfälle' - zum Beispiel, wenn sich ein Tier im T-Shirt eines Radfahrers verheddert und nicht mehr herausfindet."