Hilfsbereitschaft bleibt hoch
Autor: Ulrike Nauer
Coburg, Mittwoch, 09. März 2016
Für die Kommunale Jugendarbeit in Coburg hat sich durch die Aufnahme von Asylsuchenden ein neues, spannendes Betätigungsfeld ergeben.
Das Arbeitsfeld der Kommunalen Jugendarbeit (Koja) war schon immer ein umfangreiches. 2015 ist es für Jugendpflegerin Andrea Gulich und ihre Kollegen noch einmal ein ganzes Stück größer, aber auch spannender geworden. "Die Zuwanderung geht auch an der Koja nicht spurlos vorüber", berichtete Gulich am Dienstag in der Sitzung des Jugendhilfesenats. Die Aufnahme von Flüchtlingen in der Stadt und im Landkreis Coburg brachte der Koja viele Kinder und Jugendliche zusätzlich.
Von der Resonanz überrascht
"Was wirklich toll ist, ist die Vernetzung", freute sich Gulich. "Ich bin immer wieder überrascht, wo sich plötzlich ehrenamtliche Helfer auftun" - egal, ob es darum gehe, Patenschaften für Asylsuchende zu übernehmen oder einfach nur darum, ihnen ganz lebenspraktische Dinge zu vermitteln.
Rund 75 Personen - darunter vor allem junge Menschen und Senioren - haben sich in den vergangenen Monaten bei der Stadt als Helfer gemeldet.
Wer Zeit, Geld, Wohnraum oder andere Dinge anbieten will, hat mehrere Möglichkeiten, sich bei der Stadt zu melden: etwa per E-Mail an coburghilft@coburg.de oder über die Homepage www.coburg.de. "Wir schauen dann, wo es noch Bedarf gibt", erläuterte Andrea Gulich. Dann können die Interessenten gezielt an die richtige Stelle weiter geschickt werden.
Auch in der Erstaufnahmestelle der Stadt Coburg, die in der ehemaligen BGS-Halle auf der Lauterer Höhe untergebracht ist, ist die Koja aktiv geworden. Viele Flüchtlinge seien begierig, die deutsche Sprache zu lernen, so Gulich. "Dafür mussten wir Ehrenamtliche finden." Daneben bietet die Koja auch eine ganze Reihe Bewegungsmöglichkeiten für die Kinder und Jugendlichen in der BGS-Halle an, etwa Ballspiele, Klettern, Tanzen. An fünf Tagen in der Woche werde das Spiel- und Lernangebot dort von ehrenamtlichen Helfern abgedeckt. "Darauf sind wir stolz", so Gulich.
Eltern sind auch willkommen
Bei der gesetzlich vorgegebenen Altershöchstgrenze von 27 Jahren nehme man es aber nicht so genau, betonte die Jugendpflegerin. Auch die Eltern der Kinder und Jugendlichen seien bei den diversen Aktivitäten selbstverständlich willkommen. Gulich: "Wir sind da noch lange nicht am Ende. Es gibt noch genügend Aktivitäten."Ein weiterer Punkt in der Jahresplanung der Koja ist der Umgang von Kindern und Jugendlichen mit den sozialen Medien. Geplant ist eine längerfristige Veranstaltungsreihe zur Medienpädagogik. Kooperationspartner sind die Jugendarbeit Stadt und Land, das Gesundheitsamt, die Jugendringe, der präventive Jugendschutz und die Schulen. Auch in den Ferienprogrammen und bei Informationsveranstaltungen für Eltern soll das Thema behandelt werden.