Die Bewohner des Projekts Wilna in der Pettenkofer Straße 4 haben Grund zum Feiern. Für sie hat sich der Traum vom sozialen Miteinander erfüllt.
So etwas hat es in Coburg bisher noch nicht gegeben: ein Haus, das barrierefrei und seniorengerecht gebaut ist, in dem junge und betagte Menschen bewusst zusammenleben, eine Gemeinschaft bilden und sich gegenseitig unterstützen. Der Name des Projekts ist Programm: Wilna (Wir leben nicht allein).
Langer WegLeicht war der Weg von der Idee bis zur Realisierung nicht. Das machten gestern Jutta Weigand und Johanna Thomack vom AWO-Mehrgenerationenhaus deutlich. An sie hatten sich 2006 Seniorinnen und Senioren gewandt und um Hilfe für die Gründung einer solchen Wohngemeinschaft gebeten. Es folgten Besichtigungen in ähnlich gelagerten Einrichtungen anderer Kommunen. Ein Objekt, das sie 2007 fanden, war dann doch nicht zu haben.
Unterstützung kam schließlich von der Wohnbaugesellschaft. Die aber wollte keine Einzelmietverträge abschließen. Also wurde im April 2008 der Verein AWO-Gemeinschaftswohnen gegründet. Der ist heute alleiniger Mieter und hat die Verträge mit den Bewohnern geschlossen. Wohngemeinschaft und Verein werden von der Moderatorin Johanna Thomack unterstützt. 2,5 Wochenstunden ist sie für das Projekt da, das vom Freistaat im Modellprogramm innovative Wohnkonzepte ausgezeichnet wurde.
Bis es soweit war, warb die Moderatorin um Bewohner, machte sie miteinander bekannt, ging auf ihre Wünsche ein und ließ sich nicht entmutigen, wenn immer wieder Interessenten absprangen, neue hinzukamen.
War die Hausgemeinschaft ursprünglich für Paare und Singles ab 40 Jahren gedacht, so kamen mit der Zeit auch jüngere Menschen hinzu. Heute leben in dem vierstöckigen Gebäude mit 16 abgeschlossenen Wohnungen 19 Erwachsene, davon fünf Männer. Die Altersspanne reicht von 19 bis 89. Mehr dazu lesen Sie im Coburger Tageblatt