Hendrik Dressel aus Seßlach ist in europäischer Mission
Autor: Bettina Knauth
Gemünda, Dienstag, 28. Juni 2016
Der frühere Seßlacher Bürgermeister Hendrik Dressel wurde zum Vorsitzenden einer länderübergreifenden Städte- und Gemeindepartnerschaft gewählt.
Wie europäische Integration im Kleinen funktioniert, demonstriert seit über 30 Jahren der Verein der "Gmünder in Europa". Von Anfang an ist der Seßlacher Stadtteil Gemünda in die internationale Kooperation von Städten und Gemeinden mit dem Namensbestandteil "(g(e)münd" eingebunden. Über die Jahre entstanden bei den regelmäßigen Treffen, vor allem bei den Wandertagen in Gmünd/Kärnten, viele Freundschaften. Bei der Hauptversammlung, die gerade in Gerlos-Gmünd (Tirol) stattfand, wurde der Gemündaer Hendrik Dressel zum neuen Präsidenten des Vereins bestimmt.
Präsident Manfred Laduch (Schwäbisch Gmünd), der für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stand, zog eine positive Bilanz seiner 16-jährigen Amtszeit. Zu seinem Nachfolger bestimmten die Mitglieder einstimmig Gründungsmitglied Hendrik Dressel.
Reichtum Europas erleben
Gleichzeitig machte der neue Präsident deutlich, wie viel ihm die alljährlichen grenzüberschreitenden Freundestreffen bedeuten: "Die Vielfalt der Landschaften, die Traditionen und kulturellen Eigenheiten sowie die regionalen Spezialitäten, die Küche und Keller bieten, kennenzulernen, bedeutet, den wahren Reichtum Europas zu erleben." Der neue Präsident dankte nicht nur Laduch, er erinnerte auch an dessen Vorgänger Gerhard Maier. Dieser hatte vor 32 Jahren als "Motor" der "Gmünder in Europa" die Städtepartnerschaft vorangetrieben.
Neun Kommunen und 170 Mitglieder gehören derzeit den "Gmündern in Europa" an. Laduch bleibt als Beisitzer für Deutschland im Präsidium. Weitere Mitglieder sind Bärbel Löhlein (Kassiererin, Gemünda) und Helmuth Unterasinger (Beisitzer, Gmünd/Kärnten). Bei der Neubesetzung des Postens eines Vizepräsidenten für Österreich fiel die Wahl einstimmig auf Helga Rosenmaier, die neue Bürgermeisterin von Gmünd/Niederösterreich.Wie es bei den "Gmündern in Europa" Tradition ist, trugen die Delegationen der anwesenden Mitgliedskommunen im Anschluss an die Hauptversammlung zum Festabend bei. Dabei zeigten neben der einheimischen Band "Gerlosbluat" der Gmünder Männergesangverein aus Niederösterreich ebenso sein Können wie ein Kärntner Gesangsquartett und die Brüder Christoph und Michael Pitzal (Piano und Schlagwerk) aus Schwäbisch-Gmünd. Der scheidende Bürgermeister von Angermünde (Brandenburg), Wolfgang Krakow, trat mit seiner Band auf. Seßlach hatte einen von Sandor Aladi erstellten Imagefilm mitgebracht.
Viel Abwechslung
In Gerlos, oberhalb des Zillertals, waren über 100 Teilnehmer aus acht Mitgliedskommunen zu einem abwechslungsreichen Wochenende zusammengekommen. Dass das Wetter es nicht gut mit ihnen meinte, brachte die Veranstalter um Tourismuschef Günther Hauser nicht aus der Ruhe: Der Hüttenabend wurde kurzerhand von der Alm ins Tal verlegt. Die Bundesmusikkapelle Gerlos empfing die Gäste trotz eines Gewitterregens festlich, während am gegenüberliegenden Berg die Bergrettung ihr Sonnwendfeuer in Form eines großen Kreuzes entzündete.
Am Samstag standen nach der Begrüßung durch den gastgebenden Bürgermeister Andreas Haas für die Gäste je nach Kondition verschiedene Wanderungen auf dem Programm, an deren Ende sich alle Teilnehmer bei alpenländischer Musik auf einer Alm im Schwarzachtal versammelten.
Vom 8. bis 11. September 2016 wird eine Gruppe aus Gemünda zu den jährlichen Wandertagen nach Gmünd/Kärnten reisen. Die nächste Hauptversammlung der "Gmünder in Europa" findet vom 1. bis 4. Juni 2017 in Kabelsketal-Osmünde (Saalekreis, Sachsen-Anhalt) statt, anlässlich des dortigen 15. Appelfestes. Der Veranstaltungsort für das nächste Städtetreffen 2018 ist noch offen.