Heimspiel für "Project J" in Coburg
Autor: Jochen Berger
Coburg, Montag, 27. April 2015
Vor zahlreichen Fans beschert "Project J" der Reihe "Cultur im Contakt" einen umjubelten Saison-Abschluss.
Diese Band ist eine musikalische Versuchsanordnung, ein klingender Experimentierkasten. Wenn "Project J" das Podium betritt, darf sich das Publikum auf ein Wiederhören mit vielen bekannten Titeln zwischen Pop, Jazz und Bossa Nova freuen - und wird doch zugleich manche Überraschung erleben. Denn Hits einfach nur nachzuspielen, ist der Truppe um Schlagzeuger und Sänger Richard Utzschneider viel zu wenig.
Das beweist der Auftritt zum Saisonabschluss in der Reihe "Cultur im Contakt", der zum umjubelten Heimspiel für die Band wird. Zahlreiche Fans erleben in diesem Rahmen eine kontrastreiche Mixtur von Van Morrisons "Moondance" bis zu "Bésame Mucho" von Consuelo Velázquez, von "Fly Me to the Moon" bis "Temptation". Das Sextett, an diesem Abend durch die Sängerin Kerstin Philipp zum Septett erweitert, demonstriert sein Geschick, bekannte Stücke immer wieder mit neuen Akzenten zu versehen und dadurch verblüffend neu wirken zu lassen.
Markenzeichen Vielseitigkeit
Vielseitigkeit ist das Markenzeichen von "Project J", im Jahr 2008 von Richard Utzschneider gegründet. Das gilt für die stilistische Bandbreite vom 30er-Jahre-Sound bis zu Latin- und Fusion-Klängen. Das gilt aber auch für die einzelnen Bandmitglieder, die in der Mehrzahl neben ihren instrumentalen Fertigkeiten auch noch ihr Gesangstalent beweisen.
Richard Utzschneider als Vokalsolist
So gibt Utzschneider am Schlagzeug nicht nur die rhythmischen Impulse, sondern bewährt sich auch als wandlungsfähiger Vokalsolist. Auch Keyboarder Olaf Pilz beschränkt sich nicht auf fingerfertige Arabesken an den Tasten, sondern frönt auch Gesang mit betont aufgerautem Timbre.
Saxofon-Kantilenen
Für ausdrucksvolle Saxofon-Kantilenen ist Martin Truckenbrodt zuständig, während Harald Demetz an der Gitarre mit geradezu beiläufiger Virtuosität agiert. Dazu setzt Sigi Kraft am Kontrabass markante Akzente, während Günter Rogler die Congas pulsieren lässt. Als Vokalsolistin demonstriert derweil Kerstin Pilipp ihr Faible für lateinamerikanische Melodien.