"Heilige Nacht" mal ungewöhnlich
Autor: Helke Renner
Coburg, Mittwoch, 10. Dezember 2014
Ein Konzert in der Aussegnungshalle auf dem Friedhof, ohne dass es vorher eine Beisetzung gab? Gabriele Kahl will es wagen.
Im Alltag ihres Bestattungsinstituts erlebt es Gabriele Kahl immer wieder, dass Trauernde Musik als etwas Tröstendes empfinden - vor allem, wenn Bojana Blohmann singt und ihr Ehemann Andreas sie begleitet. "Oft bleiben die Leute nach der Trauerfeier noch ein wenig sitzen und wünschen sich noch etwas Musik", erzählt sie. Die Sängerin und der zum Orchester des Landestheaters gehörende Musiker sind gern noch zu einem leisen Nachspiel bereit, was die Trauergemeinde dankend annimmt. Aus diesem Erleben heraus hatte Gabriele Kahl die Idee, mal ein Konzert in der Aussegnungshalle anzubieten. "Der Friedhof und die Gebäude darauf befinden sich gerade in einem Wandel. Warum sollte man nicht auch einmal versuchen, dort etwas anderes zu machen als nur zu trauern?", fragte sie sich.
Spende an Palliativstation
Der Advent erschien ihr dafür die passende Zeit zu sein.
Der Eintritt ist frei. Gabriele Kahl bittet aber um Spenden, die sie der Palliativstation im Klinikum zur Verfügung stellen möchte. "Mal sehen, wie viel wir zusammenbekommen. Wir werden den Betrag aber auf jeden Fall auf eine vierstellige Summe aufstocken."
Vorher haben aber die Chefin und ihr Team noch alle Hände voll zu tun. Weil die Aussegnungshalle noch nicht renoviert und ohne Schmuck doch recht traurig aussieht, muss sie für das Konzert dekoriert werden - unter anderem mit frischen mit Fichten. "Wir wollen einen heimeligen Rahmen schaffen, die Leute sollen einfach mal zur Ruhe kommen und sich auf Weihnachten einstellen." Gabriele Kahl findet, dass die Aussegnungshalle mit der Orgel dafür gut geeignet ist. "Lassen Sie sich überraschen", sagt sie allen, die sich das noch nicht so richtig vorstellen können.