Harmonic Brass erfreut treue Fans in Rödental
Autor: Gerhard Deutschmann
Rödental, Sonntag, 12. Januar 2020
Alle Jahre wieder kommt Harmonic Brass nach Rödental, wo das Ensemble auf enthusiastische Fans trifft, die den Rathaussaal bis auf zum letzten Platz füllen.
Ein Konzert mit Harmonic Brass hat nicht nur hohen künstlerischen, sondern auch ebensolchen Unterhaltungswert. Immer wieder lassen sich die fünf Spitzenmusiker etwas Neues einfallen, um ein Programm aufzulockern und dem Publikum schmackhaft zu machen.
Diesmal begab man sich beim Rödentaler Neujahrskonzert im Rathaussaal auf eine Donaureise, die elf Stationen berührte und von Hornist Andreas Binder in gewohnter charmanter und humorvoller Weise kommentiert wurde. Er war auch der Schöpfer eines eigens für dieses Programm komponierten Werks mit dem Titel "Donau-Opener", das einen schwungvollen, plakativen Auftakt bildete, in den die weiteren "Brass"- Mitglieder Elisabeth Fessler, Hans Zellner (Trompeten), Alexander Steixner (Posaune) und Manfred Häberlein (Tuba) harmonisch einstimmten.
Die Donaufahrt begann in Ulm, wo eine Reihe bedeutender Menschen geboren wurden wie Albert Einstein, aber auch der weniger bekannte Barockkomponist Theodor Schwartzkopff, von dem eine anfangs gravitätische, dann spielfreudige Ouvertüre in perfektem Zusammenspiel erklang.
Beethovens "Für Elise"
Mehrfach reiste Beethoven über Regensburg nach Wien, weshalb mit seinem Klavierstück "Für Elise" in der Bearbeitung von Hans Zellner, dem Chef-Arrangeur des Ensembles, mit ausdrucksvollem Wechselspiel der Trompeten seiner gedacht wurde. Johann Sebastian Bach mag nie an der Donau geweilt haben, aber seine Orgelwerke erklingen immer wieder auf der größten Kirchenorgel der Welt in Passau.
Mit hoher Virtuosität bot das Quintett dessen berühmte Toccata und Fuge d-Moll dar, deren wirkungsvolles Arrangement wie noch manches andere von Hans Zellner stammte.
An der Orgel von St. Florian bei Linz wirkte Anton Bruckner, von dem weihevoll die Motette "Locus iste" erklang. Sodann ging es in die bedeutendste Donau-Metropole Wien, in der zahllose Musiker lebten wie J.N. Hummel, von dem Elisabeth Fessler hochvirtuos den 3. Satz seines Trompeten-Konzerts Es-Dur im eigenen klangvollen Arrangement darbot, gefolgt von Mozarts "Rondo alla turca" mit ähnlichen virtuosen Anforderungen an die Trompeten.
Weiter ging es im zweiten Teil auf der Donau nach Ungarn, der Heimat des Csárdás. Einen ganz berühmten schuf der Italiener Vittorio Monti, den Manfred Häberlein in atemberaubendem Tempo auf der Tuba intonierte.