Handball-Leistungszentrum für Coburg?
Autor: Oliver Schmidt
Coburg, Donnerstag, 13. Oktober 2016
Die Handball-Nachwuchsförderung in Bayern hinkt denen im Rest der Republik meilenweit hinterher. Hans Michelbach würde das gerne ändern.
Der CSU-Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach will sich dafür stark machen, dass in Coburg - nach dem Vorbild der Fußballer - ein Handball-Leistungszentrum eingerichtet wird. Coburg sei als Standort geeignet, weil hier beim Erstligisten HSC 2000 bereits eine sehr gute und umfangreiche Jugendarbeit geleistet werde, wie Michelbach am Mittwoch am Rande des Spiels gegen die Füchse Berlin erklärte. Bislang gibt es in Bayern lediglich ein Handball-Leistungszentrum, und zwar in Großwallstadt.
Lob für HSC-Führung
Dass das Thema ausgerechnet am Mittwoch aufkam, war kein Zufall. Denn die Füchse Berlin gelten als deutscher Vorzeigeclub, was eine gezielte Nachwuchsförderung betrifft. Im dortigen Leistungszentrum, einem Handball-Internat, ist aktuell auch der Neustadter Jakob Knauer aktiv."Talente aus Bayern müssen derzeit Bayern meist verlassen, weil es hier kaum Strukturen für sie gibt", stellte Bob Hanning fest. Bob Hanning ist Manager der Füchse Berlin und zudem Vizepräsident des Deutschen Handball-Bundes. Außerdem trainiert er bei den Füchsen die A-Jugend - und somit auch Jakob Knauer. Hanning zeigte sich sehr angetan vom HSC ("Der Verein ist gut geführt") und von dessen Konzept, das - ebenso wie das der Füchse Berlin - auf eine starke Jugendarbeit setzt.
"Wir brauchen keine abgehalfterten Stars", bestätigte Füchse-Präsident Frank Steffel, der die Entwicklung der Coburger Handballer seit längerem aufmerksam verfolgt. Denn der CDU-Mann Steffel ist auch Bundestagsabgeordneter und kennt daher Hans Michelbach sehr gut. "Wir haben in den letzten Jahren viel über Handball gesprochen, und ich freue mich, dass Coburg den Aufstieg geschafft hat!" Noch schöner fände er es, wenn der HSC den Klassenerhalt schafft.