"Hallo Nachbarn": Ein Erfolgsmodell in Haarbrücken
Autor: Berthold Köhler
Haarbrücken, Dienstag, 26. März 2013
Nach dem überraschenden Ende des Projektes "Soziale Stadt" haben die Bürger in Haarbrücken einige Projekte am Leben gehalten. "Hallo Nachbarn" hat sich dabei sogar zu einem Erfolgsmodell entwickelt.
Obwohl die Einstellung der Fördermittel für das Projekt "Soziale Stadt" ein schwerer Schlag für die engagierten Bürger in Haarbrücken war, haben einige Projekte den "Kahlschlag" durch die Bundesregierung überlebt. Seit Juni 2012 engagieren sich zum Beispiel noch heute Freiwillige aus dem dem Stadtteil im Projekt "Hallo Nachbarn". Dabei wird mit Unterstützung des ASB-Kreisverbandes Coburg eine "quartiersbezogene Nachbarschaftshilfe" für junge und alte Menschen organisiert.
"Ein Ziel ist, dass ältere Menschen aus Haarbrücken und Umgebung - auch bei erhöhtem
Betreuungsbedarf - länger selbstständig in den eigenen vier Wänden bleiben können", erklärt Katharina Oberhoffner, die als Verbandsreferentin beim Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) unter anderem mit dem Projekt "Hallo Nachbarn" betraut ist. Eine wichtige Säule, um dieses Ziel zu erreichen, ist die organisierte nachbarschaftliche Unterstützung in kleinen alltäglichen Angelegenheiten.
"Gerade im Krankheitsfall oder während die Angehörigen im Urlaub sind, brauchen Menschen Unterstützung", sagt Oberhoffner. Da ist es natürlich hilfreich, wenn eine kompetente Person den Einkauf mit erledigt, eine Mahlzeit vorbeibringt oder bei einem Spaziergang begleitet oder einen kranken Nachbarn zum Arzt bringt. Das Alter und die Erkrankung spielen keine Rolle.
Ergänzung, keine Konkurrenz
Die Freiwilligen unterstützen Senioren, aber auch Familien und Alleinerziehende - wenn beispielsweise mal Betreuung für das Kind oder ein Familienmitglied gebraucht wird. Katharina Oberhoffner betont ausdrücklich, dass "Hallo Nachbarn" keine Konkurrenz zu Handwerkern, professionellen Haushaltshilfen und Sozialstationen darstellen soll.
Seit Januar haben die Freiwilligen von "Hallo Nachbarn" einige Projekte des ausgelaufenen Projektes "Soziale Stadt" direkt übernommen. So findet alle 14 Tage freitags ein Kindernachmittag im Quartiersbüro statt. Von 17 bis 18.30 Uhr können sich dort Kinder und Jugendliche treffen, um unter Aufsicht gemeinsam zu kochen, zu basteln oder Spiele zu spielen.
Regelmäßig organisieren die Ehrenamtlichen auch Fahrten ins Landestheater nach Coburg. Damit auch jeder über alle Termine Bescheid weiß, werden die Bewohner von Haarbrücken auch weiterhin über Aushänge im Schaukasten vor dem ehemaligen Quartiersbüro und in den einzelnen Hauseingängen im Siemensring über aktuelle Vorstellungen und geplante Fahrten informiert.
Hallo Nachbarn: Das muss man wissen
Kosten Die Aufwandspauschale beträgt drei Euro pro Stunde sowie eine einmalige Verwaltungspauschale von 50 Cent.
Treffpunkt Jeden Dienstag bieten die Freiwilligen von "Hallo Nachbarn" zwischen 17 und 18 Uhr eine Sprechstunde für Interessierte im Quartiersbüro (Siemensring 39) an.
Kontakt Wer Unterstützung benötigt, sich für das Projekt "Hallo Nachbarn" interessiert oder mitwirken will, kann sich bei Katharina Oberhoffner (Telefonnummer 09568/929206) melden.