Hält der HSC Coburg dem Druck stand?
Autor: Ralph Bilek
Coburg, Donnerstag, 09. Mai 2019
Das vielbeachtete Spitzenspiel gegen Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten steigt am Freitagabend ab 20 Uhr in der HUK-Arena.
Am heutigen Freitagabend (Anwurf um 20 Uhr) will der HSC Coburg nach nur 4:4 Punkten aus den letzten vier Spielen die Bilanz ausgerechnet gegen Zweitliga-Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten aufpolieren. Der Primus kann mit einem Sieg bereits den entscheidenden Schritt in Richtung Aufstieg machen.
Geplant war das absolute Topspiel, also Zweiter gegen Erster, doch dann patzte der HSC in Hamburg. Seit dem dritten Spieltag und dem 29:25-Erfolg gegen die HSG Nordhorn-Lingen lagen die Coburger auf einem Aufstiegsplatz, waren lange die Gejagten und sind plötzlich zum Jäger eben jener Nordhorner geworden.
Nach einem Start mit 17:1 Punkten ist die nachfolgende Bilanz mit 32:16 Zählern eher mau. Im Gegensatz zur Hinrunde konnte das Gorr-Team die verletzungsbedingten Ausfälle nicht mehr kompensieren. Deshalb stellt sich natürlich die Frage, ob das Spitzenspiel jetzt gerade recht kommt.
HSC in der Jäger-Rolle
"Wir fühlen uns in der Jäger-Rolle wohl. Das wollen wir gegen Balingen zeigen und die Partie natürlich gewinnen." Wie in Hamburg erwartet Trainer Jan Gorr auch diesmal einen Kampf auf Biegen und Brechen und rechnet fest mit der Unterstützung und Rückendeckung der Fans in der Halle. "Wir haben ja gemeinsam schon einige Schlachten geschlagen und wir wollen mit einem Erfolg für Druck auf Balingen sorgen. Unser Ziel ist es, bis zum Ende um den Aufstieg mit dabei zu sein."
Auswärtsschwäche der "Gallier"
Was den Coburgern Hoffnung machen kann, ist die Auswärtsbilanz der "Gallier von der Alb". Mit Ausnahme der Partie bei Ligaschlusslicht HC Rhein Vikings haben sie seit dem Re-Start nach der WM-Pause am 10. Februar beim HSV Hamburg keine Partie in fremden Hallen gewonnen.
Die Coburger treffen auf ein Team, das den Ausfall seines Spielgestalters Martin Strobel aufgrund einer Verletzung, die sich der Nationalspieler bei der WM in Köln zuzog, also anscheinend nur bei Heimspielen kompensieren kann. Selbst Bundestrainer Christian Prokop hält viel von Strobel: "Martin ist ein spielintelligenter Handballer mit großer Erfahrung." Seine Rolle muss in Balingen auf mehrere Schultern verteilt werden. "Die Hauptarbeit übernimmt de la Pena, der das Spiel sicherlich nicht so steuert, wie Martin Strobel, doch auch seine Nebenleute einsetzt. Hinzu kommen im Rückraum Jona Schoch und Diogo Oliveira, nicht zu vergessen der Dauerbrenner Lars Friedrich", so Jan Gorr.
Schoch hat wie der Ex-HSCler Romas Kirveliavicius beim Spiel in Hüttenberg noch gefehlt, was HBW-Coach Jens Bürkle als ursächlich für die Niederlage bei Gorrs Ex-Verein ausmachte.