Druckartikel: Gute Geschäfte mit gutem Holz im Coburger Land

Gute Geschäfte mit gutem Holz im Coburger Land


Autor: Gabi Bertram

LKR Coburg, Sonntag, 11. Februar 2018

Die Waldbauernvereinigung Coburger Land blickt auf ein wirtschaftlich erfolgreiches und stabiles Jahr 2017 zurück.
Der Holzsubmissionsplatz bei Oberwohlsbach stößt an seine Grenzen. Foto: Rainer Lutz


Rund 20 000 Euro Überschuss, zieht der Vorsitzende Wolfgang Schultheiß Bilanz, seien von der Waldbauernvereinigung Coburger Land im vergangenen Jahr erwirtschaftet worden. Und das bei einem sich weiter entwickelnden Dienstleistungsangebot, bei sehr guten Submissionsergebnissen und nach einer Durstrecke auch wieder unter dem gemeinsamen Vermarktungsdach der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken.
Schultheiß kritisierte aber auch Waldstilllegungen in Naturschutzreservoirs. FFH-Gebiete und Grünes Band, alles seiner Auffassung nach Einschränkungen für die Waldbewirtschaftung. Dabei seien es die Waldbauern, die pflanzen und pflegen, die den Waldumbau umsetzen.
Landrat Michael Busch dagegen sieht die Waldbewirtschaftung durch Bioreservate nicht beeinträchtigt. Vielmehr müsse man Waldwirtschaft und Umweltschutz hier zusammenbringen. Der Landkreis selbst hat übrigens 14 Hektar Wald, und - so Busch - es sei kein großer Schritt, dass der Landkreis auch Mitglied in der Waldbauernvereinigung werde. Das sieht auch Bernd Lauterbach vom Forst- und Domänenamt Coburg so. Er plädierte zudem für die bauliche
Verwendung von Holz, was sich im Globe-Theater widerspiegeln könne. Das Holz dafür werde kostenlos zur Verfügung gestellt.


Mehr Mitglieder

Den Geschäftsbericht gab Geschäftsführer Manfred Herter. 905 Mitglieder, zwölf mehr als im Vorjahr, hat die Waldbauernvereinigung und eine Mitgliedsfläche von 12 580 Hektar bei 93 Ortsverbänden. Das abgelaufene Wirtschaftsjahr bezeichnet Herter als "normal". Die Holzverkaufsmenge sei nahezu gleich geblieben. Der Waldumbau schreite voran. Bei der Aufforstung - insgesamt waren 94 820 Stück Pflanzen ausgeliefert worden - liege man bei einem Verhältnis von 35 zu 65 Prozent Nadelholz zu Laubholz. In 2016 habe diese Relation noch bei 53,7 zu 46,3 gelegen. Vermarktet wurden im vergangenen Jahr 14 194 Festmeter Holz, was einen Gesamtumsatz von rund 973 500 Euro ausmacht. Der Durchschnittserlös sei von 64,64 Euro pro Festmeter auf 68,58 Euro geklettert. Das, so Herter sei auf einen höheren erntekostenfreien Durchschnittserlös bei der Harvesteraufarbeitung sowie auf eine verbesserte Sortierung beim Wertholz zurückzuführen.


Submission lief super

Ein außerordentlich gutes Ergebnis, resümierte Herter, habe die Holzsubmission erbracht. 469 Festmeter seien aufgelegt worden mit einem Gesamterlös von rund 158 500 Euro. Das sei der zweithöchste Erlös seit Bestehen der Submission 2002. Allerdings, so Herter, sei die Aufnahmekapazität des Submissionsplatzes bei Oberwohlsbach auch nahezu erreicht. Die Haushaltsplanung für das Jahr 2018, erklärte Herter, würde auf einer stabilen Basis der eigenen Vermarktungs- und Geschäftstätigkeit stehen. In diesem Sinne werde die zu vermarktende Jahresgesamtmenge mit 14 000 Festmetern angesetzt.
Wenig Veränderungen gab es bei den Wahlen des Vorstandes. Wolfgang Schultheiß wurde erneut einhellig zum Vorsitzenden gewählt, sein Vize ist jetzt Daniel Angermüller. Der bisherige Zweite Vorsitzende Werner Tesch wurde verabschiedet.
In einem Fachvortrag von Christoph Schulz ging es um "Klimaschutz durch Forst- und Holzwirtschaft im Vergleich von bewirtschafteten zu unbewirtschafteten Wäldern".