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Großgarnstadt gewährt Einblicke in den Alltag eines Dorfs


Autor: Gabi Arnold

Großgarnstadt, Montag, 16. Juni 2014

Der Bauernverband zeigte in Großgarnstadt bei einen Tag des offenen Dorfes, wie er sich die Zukunft auf dem Land vorstellt.
Keine Angst vor großen Tieren haben Nina Klett und ihre Tochter Lotte bei der Besichtigung des Stalls von Maik Truckenbrodt.  Fotos: Gabi Arnold


Wer durch den Ebersdorfer Gemeindeteil Großgarnstadt fährt, der ahnt nicht, was das idyllische Dorf zu bieten hat. Am Sonntag war dies anders: Das ganze Dorf war in Feierlaune, die Sonne strahlte vom Himmel und die ansässigen Unternehmen und landwirtschaftlichen Betriebe hatten ihre Pforten weit geöffnet und luden die Besucher anlässlich des "Tags des offenen Dorfes" ein, einen Blick auf die Arbeitsabläufe zu werfen.

Obmann: Vertrauen haben

Im Rahmen des 65. Jubiläums der Landjugend Fechheim hatte der Bauernverband diesmal in Großgarnstadt einen "Tag des offenen Dorfes" initiiert. Gerhard Ehrlich, Kreisobmann des Bauernverbandes, hatte die Besucher und Ehrengäste zu einem Rundgang durch das Dorf eingeladen. Ehrlich betonte: "Wir zeigen unsere Betriebe mit gutem Gewissen. " Denn eine gute Verbraucheraufklärung erachtet Ehrlich für besonders wichtig.

Die Konsumenten, meinte er, sollten sich nicht durch Schlagzeilen verunsichern lassen, sondern Vertrauen haben in die Produkte, die in Deutschland erzeugt werden. Da spiele es keine Rolle, ob nun biologisch angebaut oder eben konventionell.

Auf Zukunft ausgerichtet

Zwei landwirtschaftliche Betriebe hatten Tore und Stall geöffnet, damit die Besucher einen Blick hinter die Kulissen werfen konnten. "Es sind Betriebe, die sich der Zukunft angepasst haben", erklärte Ehrlich. Beispielsweise stehen 85 Milchkühe im Stall von Maik Truckenbrodt, drei Generationen ernährt der Hof und zudem bildet er aus. Sein Fleckvieh dient der Milch- und Fleischverwertung. Truckenbrodt, sagte Ehrlich, habe rechtzeitig die Zeichen der Zeit erkannt, seinen Betrieb modernisiert und könne diesen nun im Haupterwerb führen.
Ein weiteres gelungenes Beispiel für zukunftsweisend betriebene Landwirtschaft ist die ACD Bioenergie GmbH. Drei Unternehmen haben sich zusammengeschlossen, um gemeinschaftlich eine Biogasanlage zu betreiben. "Als Einzelbetriebe wäre es fraglich gewesen, ob sie überlebt hätten", sagte Wolfgang Holland-Götz, Sprecher des Fachverbandes Biogas, der den Kreislauf der Biogasanlage erklärte. Sie wird demnach mit rein biologischen Abfallstoffen betrieben.

Während die Erwachsenen den Ausführungen zuhörten, klettern die kleinen Besucher lieber auf die großen Maschinen. Aus Rosenheim zu Besuch waren Julian und Jonas Müller, die mit Lukas und Hannah Rosenbauer aus Spittelstein, Eltern und Großeltern nach Großgarnstadt gekommen waren. Sie waren begeistert.
Neben der Landwirtschaft gab es noch mehr zu sehen: Zum Beispiel hatten auch der Zimmerei- und Schreinerbetrieb Konopka, Elektrotechnik Kempf, Sanitär Heizung Bertram Herr oder Margits Schlemmerservice die Türen offen.

Qualität zählt

Manfred Konopka wohnt in einem malerischen Anwesen, wo er gemeinsam mit seinem Sohn Tim, der ebenfalls Schreinermeister ist, eine Werkstatt betreibt. Der Betrieb ist auf Denkmalschutz und Altbau spezialisiert, fertigt aber auch hochwertige, massive Möbel an. Auf Qualität legen die Inhaber viel Wert: "Wir fertigen alles, nur keinen Pressspan", erklärte Konopka und führte durch Werkstätten, wo viel altes Mobiliar lagerte, um nach den Vorgaben des Denkmalschutzes auf Vordermann gebracht zu werden.

Eine kleine Stärkung gab es ein paar Meter weiter bei Margits Schlemmerservice mit kleinen Häppchen für die Besucher. Zufriedene Gesichter waren am Sonntag viele zu sehen, sowohl von Initiatoren als auch von Besuchern.