Große Herausforderung für jungen Schauspieler in Coburg: "Wie aufrichtig bekomme ich das hin?"
Autor: Jochen Berger
Coburg, Sonntag, 23. Januar 2022
Der junge Schauspieler Lean Fagel erkundet im neuen Klassenzimmerstück des Landestheaters Coburg vor Schülern die heikle Frage der sexuellen Identität.
Die Suche nach dem eigenen Ich kann fürchterlich verwirrend sein. Frau oder Mann? Sie oder Er? Paula oder doch Paul? Mitten hinein in das heikle Thema der sexuellen Orientierung führt das neue Klassenzimmerstück des Landestheaters: "Paul*" von Eva Rottmann. Und mitten drin, im Zentrum dieser Identitäts-Verwirrungen, steht Familienvater Chris - gespielt von dem jungen Schauspieler Lean Fargel. Welche Erfahrungen er mit dem Stück, das vor wenigen Tagen in der Debut-Inszenierung der Regisseurin Pauline Vorberg erfolgreich Premiere feierte, gemacht hat, beschreibt er im Interview.
Das Klassenzimmerstück "Paul*" dreht sich um das Thema Geschlechter-Identität und die daraus erwachsenden Irritationen. Wie haben Sie sich auf diese sehr spezielle Rolle vorbereitet?
Wieviel Probezeit stand Ihnen und der Regisseurin Pauline Vorberg zur Verfügung? Wie haben Sie den Probenprozess erlebt und inwieweit hat sich vielleicht Ihr Blick auf das Stück dabei verändert?
Viereinhalb Wochen, das heißt etwas weniger als die regulären sechs Wochen Probenzeit, die man für andere Produktionen hat. Die Arbeit mit Pauline war sehr professionell, obwohl das ihr allererstes Regiewerk war. Anfangs hat mich der Gedanke, vor einer fremden Schulklasse in Frauenkleidern zu stehen und mir von den Schüler/innen die Nägel lackieren zu lassen, nervös gemacht. Sobald ich die Motivation der Rolle, die dahinter steht, verinnerlicht habe, war das plötzlich gar kein Problem mehr.Was ist für Sie als Darsteller das Schwierigste an der Gestaltung dieser Rolle?