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Größeres Haus für drei Feuerwehren


Autor: Ulrike Nauer

Löbelstein, Donnerstag, 21. Juli 2016

Das Feuerwehrhaus in Löbelstein wird erweitert. Die Creidlitzer Feuerwehr erhält einen Neubau.
Noch relativ jung, aber zu klein, wenn dort drei Wehren zusammengefasst werden sollen: das Feuerwehrhaus in Löbelstein. Foto: Desombre


Die Feuerwehrhäuser der Wehren aus Löbelstein, Lützelbuch und Neu- und Neershof entsprechen nicht mehr den heutigen Normen und Ansprüchen. Jedes einzelne Gebäude zu renovieren, wäre mit einem hohen finanziellen Aufwand verbunden, deshalb sollen die drei Wehren unter einem Kommandanten zusammengelegt werden. Der Stadtrat schuf am Donnerstag dafür auch die räumlichen Voraussetzungen: Einstimmig beschlossen die Mitglieder, das Feuerwehrhaus in Löbelstein entsprechend zu erweitern.

Der Standort Löbelstein soll von einem auf drei Stellplätze erweitert werden, wie Ordnungsamtsleiter Kai Holland dem Stadtrat erläuterte. Zusätzlich sollen Umkleiden für 60 Personen gebaut werden. Die Planung soll 2019 beginnen, der Bau dann ein Jahr später. Die Kosten sind mit 375 000 Euro veranschlagt, davon könnten 93 450 Euro gefördert werden.

Die Umstrukturierung ist ein Ergebnis einer Untersuchung, die die Stadt Coburg in Auftrag gegeben hatte. Die Firma Forplan Dr. Schmiedel GmbH hatte die Untersuchung 2014 abgeschlossen und ein Gutachten mit Empfehlungen erstellt. Diese wurden dann von einer Arbeitsgruppe, bestehend aus allen Kommandanten, Feuerwehrangehörigen, Vertretern aller maßgeblichen Ämter der Stadtverwaltung und dem Personalrat, auf ihre Realisierbarkeit geprüft. Das daraus entstandene - verbindliche - Konzept stellte Holland nun dem Stadtrat vor.
In drei Arbeitsgruppen wurden die Bereiche Personal und Ausbildung, Fahrzeuge und Technik, Gebäude sowie Arbeitszeitenregelung (gruppenübergreifend) bearbeitet.

Speziell in der Sparte Gebäude wird es in den nächsten Jahren einige Veränderungen geben:
Unter anderem wird die Feuerwehr Creidlitz ein neues Gerätehaus mit drei Fahrzeugstellplätzen erhalten. Das bisherige Feuerwehrhaus liege ungünstig, mit der Sporthalle nebenan, so Holland. Teilweise behinderten sogar parkende Pkw die Feuerwehr bei der Arbeit. Die Halle sei sehr klein, das alte Katastrophenschutzfahrzeug passe dort gerade noch so hinein, wie Holland anhand von Bildern zeigte. Zudem sei der Umkleidebereich sehr klein und auch nicht nach Geschlechtern getrennt. Der Neubau werde geschätzte 1,7 Millionen Euro kosten, zuzüglich des Grunderwerbs, rechnete Holland. "Es darf aber gerne billiger werden." Gefördert werden könnte der Neubau mit 186 900 Euro. Spätestens 2018 solle gebaut werden.

Die Feuerwehrgerätehäuser Cortendorf, Neuses und Beiersdorf werden 2016 als Feuerwehrstandorte aufgegeben. Für zwei der drei Liegenschaften gebe es bereits Interessenten, erläuterte Holland. Der Erlös solle zur Verbesserung der Haushaltssituation beitragen.

Das Feuerwehrgerätehaus in Bertelsdorf wird ebenfalls erweitert: Für den Umkleidebereich mit Schwarz-Weiß- und Geschlechtertrennung wird ein Anbau errichtet, ebenso für einen Fahrzeugstellplatz Größe 1 (das Mannschaftstransportfahrzeug soll 2019 gekauft werden). Außerdem erhält das Gebäude eine Brand- und Einbruchmeldeanlage. Der Kostenrahmen liegt bei 300 000 Euro, die zu erwartende Förderung bei 28 875 Euro. Der Bau ist für 2019 anvisiert.

Im Feuerwehrdepot Dammweg sollen noch 2016 die vorhandenen Stellplätze 13 bis 15 und ein Teil der kleinen Fahrzeughalle zu einem Umkleidebereich mit Schwarz-Weiß-Trennung und einem gesonderten Bereich für Damen umgebaut werden (für 110 Personen). Die Kosten sind mit 25 000 Euro veranschlagt. 2017 sollen zudem die Stellplätze 11 und 12 für das Rollcontainerkonzept umgerüstet werden. Die Kosten für das gesamte Konzept betragen laut Arbeitsgruppe rund 100 000 Euro. Für Einsatzkräfte sollen ebenfalls im kommenden Jahr am Depot zwölf Stellplätze geschaffen werden.

Auch im Bereich Arbeitszeitenregelung gibt es Neuerungen: So soll die Telefonzentrale der Stadtverwaltung, einschließlich der beiden Mitarbeiterinnen, in die Einsatzzentrale des Feuerwehrdepots verlegt werden. Außerhalb ihrer Arbeitszeiten wird die Einsatzzentrale - wie bisher - durch Mitarbeiter des Depots besetzt. Durch Veränderungen der Schichtdauer werden Kapazitäten frei. Damit kann die Coburger Wehr auch externe Aufträge, etwa Wartung von Fahrzeugen, von benachbarten Wehren und Gemeinden annehmen.