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Graue Matten gegen die Kälte im Freibad Neustadt


Autor: Thomas Heuchling

Neustadt bei Coburg, Donnerstag, 28. August 2014

Der kalte und verregnete Sommer hat die Besucherzahlen im Märchenbad gedrückt. Um eine Alternative anzubieten, öffnete das Hallenbad "Bademehr" bereits frühzeitig. Am Sonntag geht die Freibadsaison zu Ende.
Bernd Illig entfernt am Mittwoch die Temperatur-Isoliermatten vom Schwimmerbecken. Sie sollen das Auskühlen verhindern. Fotos: Thomas Heuchling


Blauer Himmel und Sonnenschein: Tage wie den gestrigen Mittwoch hätte sich Bernd Illig mehr gewünscht. Aber das Wetter spielte in diesem Jahr einfach nicht mit. "Normal für einen Sommer sind 15 bis 20 Tage, an denen es über 30 Grad sind. Fünf bis sechs hatten wir in diesem Sommer", sagt Illig. Der Meister für Bäderbetriebe und seine Kollegen konnten das Neustadter Märchenbad an einigen Tagen gar nicht erst öffnen. Denn bei 18 Grad Außentemperatur oder weniger bleiben die Türen geschlossen, so die interne Regelung. Am Sonntag ist der letzte Tag an dem geöffnet wird, wenn das Wetter mitspielt.

Hallenbad öffnet früher

Wie viele Gäste es in dieser Saison waren, weiß Simon Kuchenreuther, von der Organisationsabteilung der Stadtwerke Neustadt: "Wir haben in diesem Jahr rund 30 000 Besucher gehabt.

Üblich sind 35 000 bis 38 000." Wohl deshalb nennt er die Saison "ordentlich, aber unterdurchschnittlich". Aufgrund des schlechten Wetters habe man das Hallenbad "Bademehr" bereits frühzeitig, am 24. August geöffnet, sagt Kuchenreuther und fügt an: "Die Leute nehmen das sehr gut an."

Wenn der Herbst schon im August beginnt

Auch das Märchenbad öffnete heuer verfrüht. "Am Eröffnungstag, dem 22. Mai, hatten wir rund 700 Gäste. Das ist guter Durchschnitt", sagt Illig. Der besucherstärkste Tag sei mit 3381 Gästen der Pfingstmontag gewesen. In den verfrühten Öffnungen der Bäder sieht Illig eine Entwicklung, die sich in den nächsten Jahren noch verstärken wird: "Glaubt man den Meteorologen werden sich die Schönwetterzeiten häufiger in den April und Mai schieben und der Herbst weiter in den August." Bei rund 16000 Einwohner und zwei Bädern in Neustadt müsse man schon auf Wirtschaftlichkeit achten. Wenn das Wetter zu schlecht ist, bleibe das Märchenbad geschlossen, um Personalkosten zu sparen, betont Kuchenreuther.

Stammgäste sagen anderen treuen Besuchern Bescheid

Am Mittwoch öffnete das Märchenbad von 12 bis 17 Uhr. Die Entscheidung fiel gegen 10 Uhr. Im Internet und mit einem Schild am Eingang erfahren die Leute, ob das Bad geöffnet hat. Zudem riefen Badewillige an oder Stammgäste sagen anderen treuen Besuchern Bescheid. Bernd Illig macht sich daran die grauen Isoliermatten vom Schwimmerbecken zu entfernen. Sie sollen das Auskühlen des Wassers verhindern. Am sonnigen Mittwoch hatte das große Schwimmerbecken 19 und das kleinere nur 17 Grad Wassertemperatur. Die Matten im kleinen Becken blieben allerdings drauf - das Wasser ist zu kalt.