Grattstadter Verkehrsinsel soll verschwinden
Autor: Berthold Köhler
Grattstadt, Freitag, 24. November 2017
Der Ausbau der Ortsdurchfahrt von Grattstadt (Stadt Bad Rodach) steht fürs kommende Jahr ganz oben auf der Projektliste des Coburger Landratsamtes.
500 000 Euro umfasst das Budget, das die Tiefbauabteilung am Landratsamt jährlich für die Deckensanierungen bei Kreisstraßen zur Verfügung hat. Eines des größten Projekte, das 2018 mit Geld aus dem Pauschal-Topf umgesetzt werden soll, ist die Ortsdurchfahrt des Bad Rodacher Stadtteils Grattstadt. Was bei der Sanierung der CO 4 geplant ist, hat sich der Kreisbauausschuss bei seiner jährlichen Besichtigungsfahrt angeschaut.
Klar ist: Richtig ideal wird die enge Ortsdurchfahrt nie sein können. Das liegt alleine schon an den beiden Scheunen, die kurz vor der Ortsmitte nah an der Fahrbahn stehen. Die Gebäude sollen im Zuge des Straßenausbaus im kommenden Jahr zumindest ein bisschen besser gesichert werden. Ganz verschwinden, das erklärte Jürgen Alt von der Bauverwaltung, wird die Verkehrsinsel an der Abzweigung Richtung Veilsdorf (Thüringen). Begründung: "Wir wollen die Verkehrssicherheit verbessern." Auf finanzielle Unterstützung des Freistaats Bayern braucht der Landkreis bei der rund 130 000 Euro teuren Baumaßnahme nach Angaben Alts nicht hoffen. Der Rückbau der Verkehrsinsel wird in Absprache mit der Stadt Bad Rodach erfolgen.
Patrick Mohr vom Tiefbauamt erklärte den Ausschussmitgliedern zudem, dass auf der Ortsdurchfahrt die Oberfläche ordentlich hergerichtet werden soll. Dazu gehört auch die Entwässerung der Straße. Erfreulich: Die Gehwege in Grattstadt sind in einem einigermaßen guten Zustand, da dürfte nicht viel gemacht werden müssen. Zum Zeitplan erläuterte Jürgen Alt, dass die Bauarbeiten noch im Winter ausgeschrieben werden und für 2018 "fest geplant" sind. Ob es dann in den Pfingst- oder Sommerferien losgehe, entscheide sich während/nach der Ausschreibung.
Zweites großes Projekt im Rahmen der Unterhaltsmaßnahmen wird die Sanierung eines Teils der Kreisstraße CO 16 zwischen den beiden Seßlacher Stadtteilen Lechenroth und Oberelldorf. Als der stellvertretende Landrat, Rainer Mattern (CSU), einen Blick auf die Straße warf, war für ihn sofort klar: "Über die Notwendigkeit, hier etwas zu tun, brauchen wir nicht diskutieren." Zu schlecht war der Zustand der Straße, den Patrick Mohr näher erläuterte. Geplant ist, die Bauarbeiten aus finanziellen Gründen auf zwei Jahre zu strecken.
Die oberen zehn Zentimeter Belag werden abgefräst und erneuert, dazu der Graben am Fahrbahnrand - wie heutzutage üblich - komplett verrohrt. Das ist nicht nur praktischer für den Straßenunterhalt, sondern auch sicherer, weil es dann keine Rohrdurchlässe am Fahrbahnrand mehr gibt. Eine viertel Million Euro dürfte der erste Bauabschnitt kosten, insgesamt rechnete Jürgen Alt mit 350 000 Euro. Ganz schön viel Geld für eine Straße, auf der laut aktueller Zählung nur 200 Autos binnen 24 Stunden unterwegs sind, doch Alt versicherte: "Wenn wir jetzt was machen, haben wir die nächsten 20 bis 25 Jahre Ruhe." Abstimmungsbedarf besteht noch mit dem Staatlichen Bauamt, dass nur wenige Hundert Meter weiter eine Großbaustelle auf der Bundesstraße 303 hat. Um sich da nicht gegenseitig in die Quere zu kommen, findet kommende Woche ein Gespräch zwischen den Ämtern statt.