Gorr kennt das Erfolgsgeheimnis
Autor: Ralph Bilek
Coburg, Freitag, 14. April 2017
HSC 2000 Coburg muss im Heimspiel gegen die MT Melsungen den Sieg aus dem Hinspiel wiederholen, um die Hoffnungen auf den Ligaerhalt zu wahren.
Neun Spieltage vor dem Saisonende liegt der HSC 2000 Coburg mit inzwischen vier Punkten Abstand auf den Vordermann doch schon abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz der 1. Handball-Bundesliga. Viele Experten zählen die Coburger bereits als sicheren Absteiger!
Da richtet die HSC-Fans vor der kommenden Aufgabe am heutigen Abend um 19 Uhr gegen die MT Melsungen den Blick gerne zurück auf das Hinspiel. Denn der 25:20-Sieg der Coburger im Premierenspiel in der ersten Liga war der Paukenschlag des ersten Spieltages.
Vor allem toller Abwehrarbeit und einem überragenden Torwart Jan Kulhanek war das zu verdanken. "Das müssen wir auch diesmal schaffen, für einen Sieg muss Ähnliches passieren", weiß Coburgs Trainer Jan Gorr um das Erfolgsgeheimnis.
Welche Auswirkungen die Torhüter auf den Spielausgang nehmen, haben nicht zuletzt wieder die Spielausgänge am Wochenende im Final-Four um den DHB-Pokal gezeigt.
Eigene Quälitäten einbringen
Seine Mannschaft soll erneut ihre Qualitäten einbringen. Denn es ist klar, dass mit jeder weiteren Niederlage der Ligaverbleib in immer unerreichbarere Ferne rückt. Aber die Coburger wollen es gegen Melsungen erneut zeigen, dass sie in der Liga mithalten können und: "Vier Punkte gegen den Europapokalviertelfinalisten - das wäre ein Top-Ding", gibt sich Gorr kämpferisch. Kampf wird gegen die robuste Mannschaft von Trainer Michael Roth auch nötig sein. Es gilt, die Kreise von Kapitän Michael Müller, bei HaSpo Bayreuth handballerisch groß geworden, einzuengen, und vor allem Timm Schneider nicht ins Laufen kommen zu lassen. "Timm kenne ich aus meiner Zeit bei Hüttenberg, das ist ein echter Allrounder mit einem starken Schlagwurf."Gorr vergleicht die MT (Melsunger Turngemeinde) von der Formkurve her mit Göppingen. Beide Mannschaften sind schwach gestartet, haben sich inzwischen gefangen und rangieren im sicheren Mittelfeld, was deren eigenen Ansprüchen aber nicht ganz gerecht wird. "Melsungen wird das Hinspiel, in dem sie keine gute Partie gezeigt haben, jetzt revidieren wollen."
HSC nur eine Zwischenstation
Für Melsungen ist Coburg aber nur eine Durchgangsstation, denn am Mittwoch kommen die Füchse Berlin, ehe es im EHF-Pokal zum Viertelfinalhinspiel an die Côte d`Azur zum französischen Top-Team Saint-Raphaël Var HB geht.
Erstmals wieder mit Wetzel?
Aber der HSC wird mit allem was er hat dagegenhalten, womöglich erstmals mit Tom Wetzel. Der halblinke Rückraumspieler der Coburger hatte sich im Hinspiel schon nach wenigen Minuten verletzt und ist seitdem nicht mehr in der 1. Mannschaft zum Einsatz gekommen. "Nach seiner Verletzung ist jetzt tatsächlich zum ersten Mal die Option denkbar, ihn einzusetzen. Es kommt darauf an, wie der Fuß die erhöhte Belastung mitmacht", so Gorr.Der muss womöglich weiter auf Florian Billek aufgrund dessen Bauchmuskelverletzung verzichten, was sich aber erst kurzfristig entscheidet. Nico Büdel und Till Riehn "kränkelten unter der Woche etwas", aber Gorr ist sich sicher, dass sich dies bis heute Abend gelegt hat.
Bei Melsungen wird Johannes Sellin nach seiner rund vierwöchigen Verletzungspause nach Aussage von MT-Trainer Michael Roth wieder mit dabei sein.
HSC 2000 Coburg gegen MT Melsungen
HSC 2000 Coburg (Aufgebot): Jan Kulhanek, Oliver Krechel; Philipp Barsties, Markus Hagelin, Lukas Wucherpfennig, Dominic Kelm, Sebastian Weber, Steffen Coßbau, Florian Billek (?), Till Riehn, Nico Büdel, Adnan Harmandic, Girts Lilienfelds, Tom Wetzel (?), Romas Kirveliavicius.Es fehlt: Stefan Lex.
Trainer: Jan Gorr.
MT Melsungen (Aufgebot): Svetislav Verkic, Rene Villadesen; Johannes Sellin, Johannes Golla, Patrik Fahlgren, Felix Danner, Philipp Müller, Jeffry Boomhouwer, Momir Rnic, Timm Schneider, Michael Allendorf Nenad Vuckovic, Dener Jaanimaa, Michael Müller, Arnoldus Haenen.
Trainer: Michael Roth.
Schiedsrichter: Julian Köppl / Denis Regner.
Spielaufsicht: Lars Schalle.