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Glück und Tragik einer großen Liebe in Coburg


Autor: Jochen Berger

Coburg, Montag, 14. Mai 2018

Wie Solisten aus dem Chor des Landestheaters Coburg Robert Schumann mit einem besonderen Abend huldigen.
Reichlich Applaus gab es für den Liederabend, den vier Solisten des Landestheater-Chores in der Coburger Reithalle gestalteten.Foto: Jochen Berger


Großes Glück, tiefes Leid - manchmal sind sie nur eine kurze Strophe voneinander entfernt. Der bange Moment, wenn sich Hoffnung in Enttäuschung verwandelt, wenn Verzweiflung in Erleichterung umschlägt - das ist der Stoff für große Liedkunst im kleinen Format.


Musikalisches Kammerspiel

Wie sich aus geschickt ausgewählten Liedern ein spannendes musikalisches Kammerspiel gestalteten lässt, bewies ein Abend im Coburger Theater in der Reithalle.


Von Geibel bis Rückert

Die Liebe ist ein Rosenstrauch - unter diesem Motto hatte die Sopranistin Luise Hecht einen Abend ausschließlich mit Duetten von Robert Schumann konzipiert.


Gemeinsam mit drei weiteren Solisten aus dem Chor des Landestheaters interpretierten sie diese Schumann-Duette mit feinem Einfühlungsvermögen und vorbildlicher Textverständlichkeit. Selbst für Schumann-Kenner dürfte bei diesem Programm manche Entdeckung dabei gewesen sein - Duette zwischen leidenschaftlichem Liebesbekenntnis lyrisch zartem Sinnieren, zwischen scherzhaftem, neckischem Tonfall und ruhig ausschwingenden Melodiebögen.
Unter den ausgewählten Textdichtern fanden sich Emanuel Geibel ebenso wie Friedrich Hebbel, Johannes Kerner ebenso wie Friedrich Rückert.


Vorbildlicher Klavierbegleiter

Am Klavier bewährte sich Claudio Rizzi als mustergültiger Liedbegleiter - ein Mitgestalter, der sich dennoch nie in den Vordergrund drängte.


Reichlich Applaus

Den ergänzenden Rahmen lieferten (gelesen von Bernd Frittrang) Texte von und über Robert Schumann. Im Zentrum: Schumanns Kampf um die Liebe von Clara Wieck - allen Widrigkeiten zum Trotz. In diesen Texten spiegelten sich viele jener Themen, die auch in den Briefen zwischen Robert Schumann und Clara Wieck, aber auch in dem später akribisch, bisweilen gar pedantisch geführten Ehetagebuch eine wichtige Rolle spielten. Glück und Leid eines Komponistenlebens - spannend in Tönen und Worten eingefangen.


Verständlich, dass das beeindruckte und begeisterte Publikum reichlich applaudierte.





Die nächsten Konzert-Termine des Landestheaters

Samstag, 19. Mai "Von Meerjungfrauen, Wassermännern und Meer" - Concert for Kids, 11 Uhr, Spiegelsaal Landestheater Coburg; weitere Termine: 21. Mai, 11 und 15 Uhr

Samstag, 2. Juni Concertino, 11 Uhr, Landestheater Coburg
Montag, 4. Juni 6. Sinfoniekonzert, Werke von Fauré, Zemlinsky und Schönberg;Philharmonisches Orchester, Leitung: Roland Kluttig; 20 Uhr, Landestheater Coburg

Vorverkauf Tageblatt-Geschäftsstelle, Theaterkasse