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Gleußener Ortsdurchfahrt im Winter gesperrt?


Autor: Berthold Köhler

Gleußen, Donnerstag, 16. Oktober 2014

Auf der Staatsstraße 2204 beginnt im Bereich der Gleußener Ortsdurchfahrt die Generalsanierung. Ob die Straße während der Winterpause für den Verkehr freigegeben werden kann, ist fraglich.
Hatten gestern auf der Gleußener Ortsdurchfahrt noch jede Menge zu bereden (von links): Harald Schnappauf, Wolfgang Müller (Bauaufsicht Staatliches Bauamt), Timo Sommerluksch, Dieter Scherbel und Werner Thomas. Foto: Berthold Köhler


Bürgermeister Werner Thomas (SPD) versuchte gar nicht erst, diese Baustelle klein zu reden. "Es wird einige Unannehmlichkeiten für die Bürger geben", sagte der Bürgermeister bei der letzten Besprechung vor dem Beginn der Sanierung der Gleußener Ortsdurchfahrt. Bis in den Sommer 2015 hinein könnte es dauern, bis die Staatsstraße 2204 wieder für den Verkehr freigegeben wird.

Wobei: Weitreichende Behinderungen brauchen die Gleußener letztlich auch nicht befürchten. Das bekamen sie vergangene Woche schon bei einer Anliegerversammlung erklärt. Harald Schnappauf, Projektleiter in der Kronacher Servicestelle des Staatlichen Bauamtes Bamberg, versicherte gestern vor Ort aber noch einmal ausdrücklich: "Grundsätzlich soll jede Grundstückszufahrt während der gesamten Bauzeit erreichbar bleiben." Da allerdings am Ortsende Richtung Herreth unter anderem auch in neuer Regenwasserkanal eingebaut wird, könne

schon sein, dass mal zwei, drei Tage nichts geht - das soll es dann aber auch schon gewesen sein.

Für den Neubau des Regenwasserkanals wird es höchste Zeit, erklärte Dieter Scherbel, der geschäftsleitende Beamte der Gemeinde Itzgrund. Dieser Teil des getrennten Abwasser-Systems stammt schließlich noch aus den 70-er Jahren und ist, bestätigte Scherbel, "ziemlich marode". Der reguläre Abwasserkanal sei dagegen noch in einem guten Zustand.

Vollsperrung: Sicher und schnell

Während die Anwohner, 15 bis 20 Grundstücke werden betroffen sein, freie Fahrt zu ihren Häuser haben sollen, müssen sich die Auswärtigen auf eine Umleitung einstellen. Ab dem kommenden Montag wird die Ortsdurchfahrt komplett gesperrt. "Das dient der Sicherheit auf der Baustelle und spart uns auch jede Menge Zeit", erklärte Schnappauf, warum zum Beispiel eine halbseitige Sperrung mit Baustellenampel nicht möglich ist.

Kaum Probleme befürchtet das Staatliche Bauamt bei der weiträumigen Umleitung, die teilweise über Ebensfelder Gemeindegebiet um die Baustelle herumführt. "Qualifizierte Straße", erklärte Projektleiter Schnappauf, müsse man laut Vorschrift dafür hernehmen - dies habe man getan. Zudem ist es auch so, dass die Staatsstraße 2204 zwischen Gleußen und Bad Staffelstein mit rund 1650 Fahrzeugen pro Tag eher überschaubar stark befahren ist. Ein bisschen Sorge signalisierten die Anlieger bei der Besprechung vergangene Woche aber dennoch, weil viel Lastwagen zu den ICE-Baustellen rund um die Eierberge den Weg über Gleußen. Der seit Jahren laufende Baustellenverkehr dürfte nach Angaben von Harald Schnappauf auch der Grund dafür sein, warum die Gleußener Ortsdurchfahrt inzwischen in einem außergewöhnlich schlechten Zustand ist. "Für eine so große Belastung war die Straße hier ja nie ausgelegt", sagte der Projektleiter.

Die Frage der Sperrung

Schon jetzt ist allen Beteiligten klar, dass die Baustelle in diesem Jahr nicht mehr fertiggestellt werden kann. "Es wird eine Winterpause geben", sagte Harald Schnappauf. Wann diese ausgerufen wird, steht noch nicht fest. "So lange wie möglich", versicherte der Projektleiter, werde man in den Winter hinein bauen und im Frühling "so schnell wie möglich" wieder anfangen. Ob die Winterpause mit einer provisorischen Straßendecke und einer Aufhebung der Vollsperrung einher geht, ist dennoch fraglich. "Wir gehen erst einmal davon aus, dass die Sperre durchgehend bis zum 30. Juni aufrecht bleibt. So wurde sie jedenfalls genehmigt", erklärte Timo Sommerluksch vom Landratsamt.