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Glasmuseum Rosenau erhält wertvolle Schenkung


Autor: Jochen Berger

Rödental, Mittwoch, 04. Februar 2015

Die Keramikbestände des Museums für Modernes Glas erhalten bedeutsamen Zuwachs. Warum viele Objekte der Sammlung Karla und Günther Bräutigam aus Heroldsbach in die Rosenau umziehen, verrät Museumsleiter Sven Hauschke,
Heide Manthey: "Sirene" (um 1990, Schenkung aus der Sammlung Bräutigam). Foto: Jochen Berger


Die Keramiksammlung im Glasmuseum Rosenau hat wertvolle Ergänzung bekommen. Museumsleiter Sven Hauschke freut sich über die Schenkung von 25 Objekten aus dem Bereich zeitgenössischer Keramik.

Die Werke stammen aus der Sammlung Karla und Günther Bräutigam. Das Ehepaar, das in Heroldsbach bei Forchheim lebt, hat über einen Zeitraum von gut drei Jahrzehnten zeitgenössische Keramik gesammelt. Rund 300 Objekte umfasst die private Sammlung - etwa 200 von ihnen werden musealen Anforderungen gerecht, schätzt Hauschke. Insgesamt 14 ausgewählte Arbeiten sind jetzt in einer Sondervitrine im Glasmuseum zu sehen.

Sämtliche Freiheiten

Die 25 Keramiken, die sich nun in den Keramikbeständen des Glasmuseums befinden, sind freilich nur der Anfang. Sukzessive sollen viele weitere Arbeiten ebenfalls in die Rosenau umziehen. Denn das Ehepaar Bräutigam, erläutert Hauschke, will seine gesamte Sammlung dem Glasmuseum überlassen - ohne jede Bedingung: "Wir haben sämtliche Freiheiten, wie wir mit der Sammlungen umgehen wollen."


Das ist keineswegs selbstverständlich bei Schenkungen. Denn gar mancher private Sammler, der seine Schätze einer öffentlichen Einrichtung überlässt, verbindet damit die Hoffnung auf einen großen Auftritt - vielleicht gar auf ein eigenes Museum oder zumindest auf eine eigene Abteilung in einer öffentlichen Sammlung.


Karla und Günter Bräutigam leben mit ihrer Sammlung und umgeben von ihrer Sammlung in einer ehemaligen Schule. Weil ihnen klar sei, dass ihre Kinder kein Interesse daran haben, diese Sammlung zu übernehmen, haben sie einen Weg gesucht, ihre Keramik-Schätze der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.


Ein erstes Angebot hatte Bräutigam der Germanischen Nationalmuseum gemacht, wo er selbst früher als Kurator für mittelalterliche Skulpturen tätig war. Nachdem er sich freilich aus Nürnberg eine Absage geholt hatte, rückte die Keramiksammlung des Glasmuseums ins Blickfeld - durchaus nicht zufällig. Schließlich kannten sich Günter Bräutigam und Sven Hauschke bereits aus Nürnberg, wo Hauschke vor seinem Wechsel nach Coburg ebenfalls am Germanischen Nationalmuseum tätig war.


In einem rund zweieinhalbjährigen Dialog wurde eine Lösung gefunden, die Sammlung Bräutigam etappenweise nach Rödental bringen zu lassen. "Diese Sammlung ist eine regelrechte Mustersammlung. Sie ist ein typisches Beispiel für die große Zeit der Keramiksammler, die in den 70er Jahren begann", sagt Hauschke. Sie liefert ein sehr anschauliches Beispiel für die Entstehung einer Privatsammlung.


Deshalb soll die Sammlung, wenn ihre wesentlichen Teile in geraumer Zeit in der Rosenau gelandet sind, in einer umfassenden Ausstellung präsentiert und nach Möglichkeit in einem Katalog dokumentiert werden. In der Sammlung Bräutigam finden sich viele Künstler, die bereits in der Keramiksammlung in der Rosenau vertreten sind und deren Schaffen mit neuen Aspekten beleuchtet werden kann. Zusätzlich gibt es aber auch eine Reihe von Künstlern, die bislang in der Rosenau noch fehlten.


Im Kern konzentriert sich die Sammlung Bräutigam auf Keramik aus Deutschland. Aber auch auf Reisen erwarben die beiden Keramik-Enthusiasten immer wieder neue Werke - bevorzugt aus Großbritannien.


Rund um die Keramik im Glasmuseum



Abendöffnung Am Donnerstag, 12. Februar, wird Museumsleiter Sven Hauschke die Objekte der Sammlung Bräutigam im Rahmen der Abendöffnung im Glasmuseum Rosenau um 18.30 Uhr in einer Sonderführung den Museumsbesuchern vorstellen.

Sammlung Bräutigam Das Ehepaar Karla und Günther Bräutigam hat über einen Zeitraum von gut dreißig Jahren zeitgenössische Keramik gesammelt. Zusammen gekommen ist eine Sammlung von über 200 internationalen Keramiken, die sukzessive als Schenkung von den
Kunstsammlungen der Veste Coburg übernommen wird.

Schwerpunkt Das Hauptaugenmerk der Sammlung liegt im Bereich der Gefäßkeramik aus Deutschland.

Bedeutung Nahezu alle bedeutenden Keramiker der 1970er bis 1990er Jahre sind vertreten. Aber auch Werke aus Großbritannien, die auf zahlreichen Reisen erworben wurden, erweitern den Bestand der Kunstsammlungen
um wichtige Einzelstücke.

Erstmals zu sehen Die ausgestellten Werke ermöglichen einen ersten Blick auf die bisher nie öffentlich gezeigte Sammlung.

Öffnungszeiten der Keramiksammlung im Glasmuseum Rosenau: Dienstag bis Sonntag 13 bis 16 Uhr