Glasmuseum Rosenau: Die Sammlung wächst und wächst
Autor: Jochen Berger
Rödental, Dienstag, 06. November 2018
Warum das Glasmuseum in der Rosenau zehn Jahre nach der Eröffnung des geplanten Neubaus schon wieder eine Erweiterung brauchen könnte.
Auf der internationalen Landkarte bedeutsamer Glasmuseen hat das Europäische Museum für Modernes Glas im Park von Schloss Rosenau längst einen angesehenen Platz gefunden. Zehn Jahre nach der Eröffnung haben sich im künstlerischen Gästebuch des Museums schon viele renommierte Namen der Glasszene eingetragen.
Anlass genug, zum zehnjährigen Bestehen eine Abendöffnung am Mittwoch unter besonderen Vorzeichen anzubieten. Bei freiem Eintritt können die Besucher die Sammlungen in der Dauerausstellung erkunden und erhalten zudem Informationen zum Bau.
Otto-Waldrich-Stiftung
"Die Ausrichtung des Glaspreises 2014 war ein Meilenstein", sagt Sven Hauschke, Direktor der Coburger Kunstsammlungen, dem Tageblatt auf Nachfrage. Im Rückblick auf zehn Jahre Neubau des Glasmuseums war die auf der Veste und in der Rosenau gezeigte Ausstellung ein Kraftakt, der letztlich die Sammlungen im Nachgang bedeutsam erweitert hat.
Fast 30 Objekte seien nach dem Glaspreis durch Käufe und Dauerleihgaben in die Sammlungen gekommen, so Hauschke. Die Sammlungen des Glasmuseums und die Dauerausstellung sind deshalb aus seiner Sicht auch ein Spiegel der Geschichte des Coburger Glaspreises.
Der Rückblick auf den Glaspreis 2014 gerät zugleich zum Ausblick. "Wir haben Halbzeit", so Hauschke, Halbzeit auf dem Weg zum nächsten Coburger Glaspreis. Schon heute ist klar: Der Glaspreis 2022 soll wieder von Frühjahr bis Herbst gezeigt werden - wieder parallel auf der Veste und im Glasmuseum. Bei der Suche nach möglichen Sponsoren registriert Hausche bereits jetzt "positive Signale". Der Coburger Glaspreis als Impulsgeber für das Glasmuseum: Zehn Jahre nach der Eröffnung des großzügig geplanten Neubaus sagt Hauschke angesichts der regelmäßig durch Zukäufe, aber auch durch Schenkungen und Stiftungen wachsenden Sammlung: "Die Ausstellungsfläche ist tatsächlich ein Problem. Es macht keinen Sinn alles vollzustellen." Hauschke denkt deshalb darüber nach, die Dauerausstellung in Teilen umzugestalten.
Der Coburger Unternehmer und Mäzen Otto Waldrich, der im Juli vergangenen Jahres im Alter von 93 Jahren verstorben ist, ermöglichte durch seine Initiative und großzügige Spende den Neubau in der Rosenau. Die von ihm begründete Stiftung finanzierte das Gebäude, das insgesamt 1260 Quadratmeter an Ausstellungsfläche bietet und den Umzug der Sammlungen aus der historischen Orangerie gegenüber ermöglichte.
Umzug in den Neubau
In der Orangerie direkt gegenüber hatte das Glasmuseum seine Anfänge. Als das Glasmuseum im Herbst 2008 endlich in den Neubau übersiedelte, war die Orangerie längst zu klein geworden für eine Sammlung, die die Geschichte des Studioglases von den 1960er Jahren an dokumentierte.