Druckartikel: Gewitternacht verlief im Kreis Coburg noch glimpflich

Gewitternacht verlief im Kreis Coburg noch glimpflich


Autor: Berthold Köhler

Coburg, Donnerstag, 23. Juli 2015

Die Wettervorhersagen ließen Schlimmes erahnen - doch am Ende zogen die dicksten Unwetter der "Gewitternacht" auf Donnerstag am Coburger Land vorbei.
Nicht entwurzelt, sondern einfach abgebrochen: Im südlichen Landkreis Lichtenfels, wie hier in Oberbrunn, richtete die Gewitterfront die schlimmsten Schäden an.Foto: Silke Köhler


"Wir sind gut davon gekommen", sagte Uwe Fuchs, der Leiter der Integrierten Leitstelle (ILS) in Ebersdorf bei Coburg. Dort laufen - zentral für die Landkreise Coburg, Kronach und Lichtenfels - sämtliche Notrufe über die "112" ein.

Selbst dem erfahrenen Team der Leitstelle war angesichts des nahenden Gewittertiefs nicht wohl. "Aus Sicherheitsgründen waren wir in der Nacht voll besetzt", berichtete Fuchs dem Tageblatt gestern. Das heißt: Statt nur knapp einer Handvoll Disponenten (das sind die Mitarbeiter, die bei der ILS die Einsätze koordinieren) hatte Fuchs nach Blick auf die Prognosen des Deutschen Wetterdienstes zwölf seiner Kollegen zur Nachtschicht eingeteilt. "Um Mitternacht konnten die meisten Disponenten aber wieder nach Hause", berichtete der Leitstellenleiter.

Insgesamt 48 Einsätze standen am Donnerstagmorgen in der Statistik der Integrierten Leitstelle.

Der Schwerpunkt der Einsätze war dabei ein relativ kleines Gebiet, nicht weit vom südlichen Landkreis Coburg und dem Itzgrund entfernt: Es war der südliche Zipfel des Landkreises Lichtenfels mit den beiden kleinen Ortschaften Unter- und Oberbrunn. Beide gehören zum Gemeindegebiet Ebensfeld und erlebten bereits kurz vor 19 Uhr einen nur zehn Minuten langen, aber ungemein heftigen Gewittersturm. Die Bilanz: Mehrere umgebrochene Bäume, teilweise abgedeckte Scheunen-, Haus und Kirchendächer sowie überflutete Straßen. Die Feuerwehr Ebensfeld rückte deshalb aus, zumeist konnten sich die betroffenen Dorfgemeinschaften aber selbst helfen und wieder Ordnung schaffen.

Einen kuriosen Vorfall gab es noch in Bad Staffelstein: Aufgrund des Sturmes stürzte ein Baum auf einen VW, der auf dem Parkplatz des "Aqua Riese"- Bades geparkt war. Bei Eintreffen der hinzugerufenen Polizeistreife entfernte die Feuerwehr gerade den Baum, der bei seinem Aufprall die komplette Beifahrerseite des Pkws eingedrückt hatte. Der schwer beschädigte VW wurde anschließend zur Eigentumssicherung abgeschleppt - die Halterin konnte nämlich in der Nacht nicht mehr ausfindig gemacht werden.

Ein Blitz in der Stadt

Die Stadt Coburg kam nahezu ungeschoren davon. Die Störungszentrale der SÜC in der Bamberger Straße bekam im Laufe der Nacht lediglich einen Blitzeinschlag gemeldet - dieser ging jedoch glimpflich aus und verursachte keinen größeren Stromausfall.