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Gerold Mitlacher hilft als Feuerwehrmann seit 40 Jahren anderen


Autor: Gabi Arnold

Rohrbach, Montag, 20. April 2015

Gerold Mitlacher gehört der Feuerwehr in Rohrbach an, seit er 18 Jahre alt ist. Er und seine Kameraden sehen sich dazu verpflichtet, sich für andere einzusetzen - und stehen dafür bei Alarm auch nachts auf.
Landrat Michael Busch ehrt Gerold Mitlacher für 40 Jahre aktiven Dienst in der FFW Rohrbach, es gratulieren auch Kreisbrandrat Manfred Lorenz und Kreisbrandinspektor Wolfgang Beyer. Foto: Gabi Arnold


Für Gerold Mitlacher war es selbstverständlich, im Alter von 18 Jahren in die freiwillige Feuerwehr einzutreten; denn wie es in den Dörfern üblich ist, waren auch sein Großvater und Vater aktiv dabei. Der Eintritt in die FFW liegt nun 40 Jahre zurück, anlässlich des Kameradschaftsabend in der Gaststätte Schreiner im Gruber Gemeindeteil Rohrbach erhielt nun Mitlacher Dank und Anerkennung für sein unermüdliches Engagement.

Die Aktiven, so Landrat Michael Busch (SPD), stünden an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr bereit, um im Notfall auszurücken und um Menschenleben zu retten. Für Gerold Mitlacher ist das ehrenamtliche Engagement über die Jahrzehnte etwas völlig Normales.

"Klar muss man helfen, man hofft doch, dass andere auch so reagieren, wenn man selbst mal Hilfe benötigt", sagt er.

Nach einer Weile fällt ihm Spektakuläres ein

Als eher ruhig beschreibt er seine Arbeit bei der Feuerwehr, nach einer Weile fallen ihm dann auch spektakuläre Einsätze ein. Eingeprägt hat sich ein Flugzeugabsturz, der sich unlängst im Landkreis ereignete, auch die kleine Rohrbacher Wehr rückte aus. Es war ein nebliger und diesiger Tag, als der Flieger plötzlich vom Radarschirm verschwand und in einer Flugschneise am Bausenberg zerschellte.

Ein Ölunfall in Rohrbach kommt Mitlacher in Erinnerung, er hat noch vier Wochen lang Tag für Tag mit Ölbinder den schmierigen Film aus dem Bach entfernt. Als in einer Fabrik am ersten Weihnachtsfeiertag ein Brand ausbrach, wurden auch die Rohrbacher Kameraden alarmiert.

Als Landwirt konnte er problemlos ausrücken

Mitlacher ist einer von wenigen Landwirten, die noch im Haupterwerb ihren Hof in dem kleinen Dorf bewirtschaften. In seiner Anfangszeit als Feuerwehrmann, erklärt er, waren es zehn Vollerwerbslandwirte am Ort und damit sei es einfacher gewesen, die Mannschaft im Notfall zu alarmieren. "Mittlerweile wird die Besetzung immer schwieriger, weil viele außerhalb arbeiten", erklärt er. Wenn die Sirene zur nachtschlafender Zeit ertönt, dann sei das Aufstehen kein Problem. "Da ist man sofort hellwach", erzählt er.

Mitlacher hat Lehrgänge und Fortbildungen absolviert, ist Atmenschutzgeräteträger und hat den Dienstgrad des Löschmeister erreicht. Kreisbandmeister Christian Boßecker lobte die Ruhe und Besonnenheit, mit der Mitlacher seinen Dienst ausübe. Obwohl er eigentlich nie ein Kommandant sein wollte, so Kreisbandrat Manfred Lorenz, habe er nicht lange gezögert und sei eingesprungen, als im Jahr 2008 plötzlich der Kommandant verstarb. Lorenz: "Dein Lebenswerk verdient es, besonders beleuchtet zu werden, du scheust dich nicht davor zurück, Verantwortung zu übernehmen und bleibst bei allem Ernst immer menschlich." Die Kameradschaft in der Rohrbacher Wehr schweiße die gesamte Dorfgemeinschaft zusammen, sagte Lorenz.
Der Bürgermeister der Gemeinde Grub am Forst, Jürgen Wittmann, zollte Respekt und Anerkennung: "Hut ab, was ihr auf die Beine stellt." Landrat Michael Busch wies darauf hin, dass es wichtig sei, auch die kleinen Wehren zu erhalten.

Kameradschaftsabend war der Rahmen für Ehrungen und Beförderungen

Beim Kameradschaftsabend wurden etliche Frauen und Männer geehrt oder auch befördert. Für zehn Jahre aktiven Dienst wurde Michael Herr geehrt und zum Oberfeuerwehrmann befördert. Für 20 Jahre wurde Stefanie Hofmann ausgezeichnet und zur Oberfeuerwehrfrau befördert, während Markus Bohl zum Oberfeuerwehrmann befördert wurde.

Kommandant Florian Graß wurde zum Oberlöschmeister befördert, Heiko Sonntag zum Löschmeister und Eberhardt Ganß wurde für seinen ehrenamtlichen Einsatz geehrt.
Für 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft wurde Karl-Heinz Eckardt ausgezeichnet.