Druckartikel: Generalsanierung: Christian Müller schreibt an Finanzminister Söder

Generalsanierung: Christian Müller schreibt an Finanzminister Söder


Autor: Simone Bastian

Coburg, Donnerstag, 16. Januar 2014

Seit Jahren wird über die dringend notwendige Generalsanierung des Landestheaters geredet. Seit Jahren wird hinter den Kulissen an Plänen gebastelt und über die Finanzierung nachgedacht. Noch immer aber fehlt eine konkrete Vereinbarung zwischen der Stadt Coburg und dem Freistaat. Vor allem aber fehlt ein konkreter Termin.
Dringend sanierungsbedürftig: das Landestheater Coburg. Besitzer ist der Freistaat Bayern, Betreiber die Stadt.Foto: Jochen Berger


Wenn zwei sich streiten, handelt der Dritte: Christian Müller (CSB) will verhindern, dass die Sanierung des Landestheaters ein parteipolitischer Zankapfel wird. Deshalb hat er nun selbst an den bayerischen Finanzminister Markus Söder (CSU) geschrieben und um Unterstützung für die Stadt "in der Theaterangelegenheit" gebeten.
Zum Hintergrund: Staatssekretär Bernd Sibler (CSU) im Kulturministerium hatte am Anfang Januar mitgeteilt, dass noch kein Geld für die Generalsanierung im bayerischen Staatshaushalt enthalten sei. Vorige Woche war Finanzminister Markus Söder beim CSU-Neujahrsempfang in Coburg. Diese Gelegenheit hätten die CSU-Stadträte nutzen und das Thema "Geld für die Theatersanierung" ansprechen müssen, kritisierte Oberbürgermeister Norbert Kastner (SPD) tags drauf bei einer Parteiveranstaltung.


"Lieber Markus"


Nun wirft sich also der

Oberbürgermeisterkandidat der CSB und frühere Kreisvorsitzende der CSU Coburg-Stadt und ins Mittel und schreibt an den Minister ("lieber Markus"). Müller fragt, wie viel Geld der Freistaat konkret für die Sanierung des Landestheaters zur Verfügung stellen will und in welchem Zeitraum. "Hiervon hängt ab, welche konkreten Planungen aufgelegt werden können. Hierzu gibt es nach unserem Kenntnisstand unter betrieblichen Gesichtspunkten des Landestheaters bereits in Abstimmung mit dem zuständigen staatlichen Bauamt entwickelte Überlegungen, deren schnelle Umsetzung wünschenswert wäre. Da der jetzige technische Zustand des Hauses schnellen Handlungsbedarf begründet, wäre die Bereitstellung im nächsten Doppelhaushalt 2015/2016 für einen Beginn der Generalsanierung im Jahr 2015 wünschenswert."


Ohne Ausweichspielstätte billiger?


Wenn es um die Sanierung geht, sind zwei Ministerien beteiligt: Den Finanzbedarf anmelden muss das Kulturministerium. Der Staatshaushalt selbst wird im Finanzministerium erarbeitet. Müller weist deshalb darauf hin, dass die Sanierung günstiger ausfallen könnte, wenn während dieser Zeit keine Ausweichspielstätte gebraucht wird. Auch Intendant Bodo Busse habe den Wunsch geäußert, das Haus während der Sanierung nicht ganz zu schließen. Die CSB-Fraktion im Stadtrat und der CSB-Vertreter im Theaterausschuss, Gerhard Amend, würden diesen Vorschlag unterstützen, schreibt Müller.


Unbürokratisch zusammenarbeiten



"Stadt und Freistaat sollten unbürokratischer zusammenarbeiten", wünscht sich Müller. "Es wäre schön, wenn eine einzige verantwortliche Ansprechstelle beim Freistaat Bayern die Koordination sämtlicher staatlicher Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Theatersanierung in Coburg übernehmen könnte. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie oder Ihr Staatssekretär mit den Verantwortlichen vor Ort persönlich abschließend verbindliche Regelungen finden könnten", schließt Müllers Schreiben.