Gemeinsames Genießen in Coburg
Autor: Rainer Lutz
Coburg, Donnerstag, 25. Juli 2013
Ernährungsfachfrauen zeigten im Garten des Landwirtschaftsamtes wie schön gemeinsames Genießen sein kann.
"Seit 8 Uhr schwitzen wir da oben", gesteht Gudrun Möckl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. "Wir", das sind neben ihr Hauswirtschaftslehrerin Marianne Rebelein, Referendarin Christiane Brunner und die Ernährungsfachfrauen Imken Hornung, Susanne Münzenberger, Sandra Hopf und Magdalena Huber. Und "da oben" ist die Küche in der Schule des Amtes in der Goethestraße. Das Ergebnis der schweißtreibenden Arbeit: Ein "kulinarisches Event".
Es waren die "Bayerischen Ernährungstage", die Gudrun Möckl dazu bewegt haben, einmal eindrucksvoll vor Augen zu führen, wie schön gemeinsames Essen sein kann. Ihr Motto: "Richtig gut essen". Um 11 Uhr wartete nun eine hübsch gedeckte Tafel im Garten des Amtsgebäudes auf hungrige Gäste.
"Hauptanliegen unseres Vorhabens ist zu zeigen, dass für ein erfolgreiches Heranführen der Kinder an eine gesunde Ernährungsweise, die Atmosphäre am Esstisch eine große Rolle spielt. Ein schön gedeckter Tisch mit appetitlich angerichtetem Essen und freundlichen Familienmitgliedern garantiert nicht nur mehr Essgenuss, sondern fördert auch das Gesprächsklima innerhalb der Familie und leistet dadurch wertvolle Erziehungsarbeit", erklärt Gudrun Möckl.
Einmal täglich gemeinsam essen
Natürlich müsse dazu nicht jeden Tag im Garten oder der guten Stube eine festliche Tafel angerichtet werden. Die gemeinsame Mahlzeit, das bewusste Genießen des Essens in der Familiengemeinschaft, das sollte mindestens einmal am Tag möglich sein, findet Möckl.
Dass die Ernährungsberatung mit Aktionen auf die Vorzüge solcher Tischrituale in Familien aufmerksam machen will, hat einen guten Grund. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse zum Ernährungsverhalten in Deutschland bereitet nur die Hälfte aller Haushalte täglich selbst eine Mahlzeit zu, läuft in jedem vierten Haushalt der Fernseher/Computer beim Essen und jeder dritte unter 25 findet es praktisch, sich nebenbei unterwegs zu ernähren.
"Auch diese Verhaltensweisen befördern den Umstand, dass 1,1 Millionen Kinder und Jugendliche in unserem Land an Übergewicht und dessen vielfältige Folgen leiden", sagt Gudrun Möckl. Angesichts des harmonischen Miteinanders zwischen hübsch aufbereitetem Gemüse, fantasievoll aufgepeppter Zitronen- oder Möhrenbutter, duftender Fleischbällchen, Muffins und anderer Leckereien kamen wohl beim kulinarischen Event im Amtsgarten viele ins Nachdenken, ob sie nicht doch mal öfter ein gemeinsames Essen in dieser Form für ihre Familie und Freunde auf die Beine stellen sollten.