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Gemeinderat Ebersdorf verschafft sich Einblicke


Autor: Lothar Weidner

Ebersdorf, Sonntag, 28. Oktober 2018

Der Ebersdorfer Gemeinderat ging auf Besichtigungsfahrt. Die Gemeinderäte lernten Problemstellen, aber auch gute Entwicklungen in der Gemeinde kennen.
Von der Arbeitsweise der Schlammpresse überzeugte sich das Gremium bei seiner Rundfahrt durchs Gemeindegebiet. Foto: Lothar Weidner


Wie in jedem Jahr hat der Gemeinderat von Ebersdorf bei Coburg auch dieses Jahr eine Besichtigungsfahrt durchgeführt. Das Treffen der Ratsmitglieder im Gemeindegebiet am Samstag begann in der Kläranlage Frohnlach. Die nagelneue Schlammpresse in der Kläranlage wurde in Augenschein genommen. Wie Kämmerer Tom Schultheiß erläuterte, kostete die Anlage 180 000 Euro, wovon der Bauhof in Eigenleistung 23 000 Euro aufbrachte. Der gepresste Schlamm, dessen Wassergehalt teilweise reduziert wird, wird zur Verbrennung ins Coburger Müllheizkraftwerk gebracht.

In Oberfüllbach lobten die Gemeinderäte die Feuerwehrleute. Denn sie hatten in 350 Stunden Eigenleistung einen Unterstellplatz für einen Mannschaftswagen an das Feuerwehrhaus angebaut. Der Bus werde demnächst dort einziehen können, sagte Kommandant Michael Müller. Diesen Mannschaftswagen zu haben, darüber freue sich die Wehr. Das Fahrzeug kostet immerhin 50 000 Euro, wovon 33 000 Euro der Feuerwehrverein Oberfüllbach bezahlt, die Gemeinde 6000 Euro beisteuert und mit 11 000 Euro an Fördermitteln gerechnet wird. Beim Besuch der Feuerwehr in Oberfüllbach lobte Bürgermeister Bernd Reisenweber (BG) die vorbildliche Jugendarbeit. Immerhin hat die Kinderfeuerwehr 13 und die Jugendfeuerwehr acht Nachwuchs-Floriansjünger.

Direkt in die Ortsmitte

Weiter ging es zur Birkleite. Deren Ausbau, ein jahrelanges Sorgenkind der Gemeinde, nähert sich so langsam seinem Ende. Im Mai 2019 soll sie fertig sein, sagte der Bürgermeister und erläuterte die Pläne. 1,8 Millionen Euro werden in der Birkleite verbaut. "Es ist eine wesentliche Verbesserung der Infrastruktur, denn Verkehrsteilnehmer aus Richtung Großgarnstadt können dann direkt in die Ortsmitte fahren", so der Bürgermeister. Sie ersparten sich den Weg der Umgehung CO 13 - B 303. Der Bahnübergang Garnstadter Straße ist gesperrt und es wird auch bleiben. Geplant ist lediglich eine Fußgängerunterführung mit Fahrstühlen. Bis März 2019 muss die Einhausung am ehemaligen Bahnübergang fertig gestellt sein.

Am "Hinteren Berg" ist es laut

Die Bürger beschweren sich über den zunehmenden Verkehr "Am Weinberg" und am "Hinteren Berg", insbesondere wegen der anliegenden Neubaugebiete. Auch der zunehmende Lkw-Verkehr zur Firma Wischi ist manchen ein Dorn im Auge, wobei dagegen keine Maßnahmen getroffen werden sollen, hieß es. Im Gemeinderat soll allerdings über eine Einbahnstraßenregelung nachgedacht werden.

Im Gewerbegebiet Ebersdorf-West sei die Erschließung fertig, berichtete Bürgermeister Reisenweber. Die ersten gewerblichen Ansiedlungen seien im Gange, die Betriebe seien eine Tankstelle und eine Spielhalle. Ein Motel wird folgen.

Zum Schluss der Besichtigungsfahrt wurde der Betrieb von Conviva Design in Augenschein genommen. Dort erstellen in den Räumen der ehemaligen Gestellschreinerei Thauer in Großgarnstadt die Jungunternehmer Sonja Remschardt und Alexander Dehler Möbel der gehobenen Klasse, vorwiegend aus naturbelassenen Baumstämmen. Bernd Reisenweber zeigte sich erfreut über die Firma und das Geschäftsmodell, da dadurch eine Brache reaktiviert wurde.