Geliebte mit Stromkabel erdrosselt
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, Montag, 01. Dezember 2008
Aus Eifersucht hat ein Automechaniker seine Geliebte erdrosselt und muss deshalb nun lebenslang ins Gefängnis. Das Landgericht Coburg sah es in seinem Urteil vom Montag als erwiesen an, dass der 55-Jährige aus dem pfälzischen Germersheim die Frau umgebracht hat.
Nach Überzeugung der Richter hat der Mann das Opfer am 7. Februar dieses Jahres in dessen Wohnung in Neustadt bei Coburg mit einem Elektrokabel erdrosselt.
Mehrere Motive und mehrer Männer
Als Motive für den Mord wurden Eifersucht, Enttäuschung und permanente Kränkungen genannt. Die attraktive 49-Jährige, die aus dem thüringischen Sonnenberg stammte, hatte während der Beziehung mit dem Angeklagten intime Verhältnisse mit drei weiteren Männern. Der Verteidiger hatte auf Totschlag und 13 Jahre Haft plädiert.
Der Angeklagte hatte die Tat selbst zu Prozessbeginn eingeräumt, Angaben zum Tatablauf aber verweigert. Bei seiner Festnahme hatte er angegeben, er habe am Morgen des 7. Februar ein Telefongespräch seiner Geliebten mitgehört. Darin soll die Frau einem seiner Nebenbuhler gesagt haben: „Ich liebe Dich.“ Deshalb sei er ausgerastet.
Beweisaufnahme überführte Täter
Die Beweisaufnahme hatte dagegen ergeben, dass der Angeklagte selbst einen Anruf eines anderen Manns entgegen genommen hat. Der 55-Jährige habe den Anrufer aufgefordert, seine Geliebte endlich in Ruhe zu lassen. Dieses Gespräch war nach Darstellung des Gerichts der Auslöser für die Tat. „In seiner Erregung ging er im Wohnzimmer von hinten auf die nackte Frau zu, legte ihr ein Stromkabel um den Hals und zog so lange zu, bis sie tot war.“ Das arg- und wehrlose Opfer habe nicht mit einem Angriff gerechnet, sagte der Vorsitzende Richter Gerhard Amend.
Anschließend fuhr der Täter mit den Auto der Toten in seine gut 300 Kilometer entfernte Heimat. Noch am selben Tag beichtete er die Tat mehreren Bekannten. Der 55-Jährige wurde in der darauffolgenden Nacht festgenommen. Kurz zuvor entdeckte die Polizei die Frauenleiche.
In Lichtenfels kennengelernt
Täter und Opfer hatten sich erst im Sommer 2007 in einem Tanzlokal im benachbarten Landkreis Lichtenfels kennengelernt. Nach Angaben des Gerichts hatte sich der arbeitslose Mann als gut betuchter Geschäftsmann ausgegeben und seiner Geliebten versprochen, für sie in seiner Heimat ein Kosmetikstudio einzurichten. dpa