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Geld aus Berlin für den ehemaligen Grenzturm


Autor: Oliver Schmidt

Rottenbach, Sonntag, 30. Dezember 2012

Die Stiftung "Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur" unterstützt die Idee zur künftigen Nutzung des ehemaligen Grenzturms am Übergang Rottenbach/Eisfeld. Das Projekt erhält eine Förderung in Höhe von 20.000 Euro.
Im ehemaligen Grenzturm bei Rottenbach soll die deutsche Teilung aufgearbeitet werden. Foto: CT-Archiv/Rainer Lutz


Die Idee war - passend zum "Tag der Deutschen Einheit" - im Oktober vorgestellt worden. Und pünktlich zu Weihnachten erfolgte jetzt die schöne Bescherung in Form einer schriftlichen Zusage aus Berlin: Die Stiftung "Aufarbeitung", die mit vollem Namen "Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur" heißt, gibt 20.000 Euro für den ehemaligen Grenzturm am Übergang Rottenbach/Eisfeld.

Mit Hilfe des Geldes soll nun ein museumspädagogisches Konzept erarbeitet werden, wie am Freitag Stefan Hinterleitner erklärte. Der Regionalmanager des Coburger Lands hatte zusammen mit dem Unternehmer Horst Weingarth, dem das Areal gehört, die Idee zur Aufwertung der vorhandenen Gedenkstätte entwickelt. Als Partner konnten dafür auch die Stadt Eisfeld sowie die Landkreise Coburg und Hildburghausen gewinnen.

Zielgruppe eines museal noch stärker zu nutzenden Turms sind laut Hinterleitner vor allem Schulklassen und Jugendgruppen.

Ihnen soll anhand der baulichen Überbleibsel des ehemaligen Todesstreifens die deutsche Teilung veranschaulicht und erklärt werden. Stefan Hinterleitner sieht die Gedenkstätte zudem als Glied einer ganzen Kette von Orten in Zusammenhang mit der einstigen Grenze. Über den ehemalige Kolonnenweg entlang der Grenze gelangt man zum Beispiel in nur 30 Minuten zu Fuß zu dem Ort Görsdorf, an dem noch ein etwa drei Meter hohes Stück der ehemaligen Grenzmauer erhalten ist. In 30 Minuten Fahrzeit erreicht man das Zweiländermuseum Rodachtal im südthüringischen Ort Streufdorf.

Ausgerichtet auf Jugendliche

In gleicher Entfernung befindet sich schließlich in Neustadt (Austraße 99) eine Grenzinformationsstelle, in der mit Bildern, Texten und Modellen über die Situation der Grenze zwischen Neustadt und Sonneberg hingewiesen wird. Diese Ausstellung ist didaktisch besonders auf den Besuch von Schul- und Jugendgruppen ausgerichtet.
Das alles passt genau in die Zielsetzung der Bundesstiftung "Aufarbeitung". Diese hat per Gesetz den Auftrag, die Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in der DDR aufzuarbeiten sowie "den Prozess der Deutschen Einheit zu begleiten", wie es in einer Selbstbeschreibung heißt.