Gelände am Goldbergsee nicht geeignet
Autor: Ulrike Nauer
Coburg, Donnerstag, 23. November 2017
Die Wählergemeinschaft Pro Coburg hatte die Bewerbung der Stadt für 2023 angeregt. Doch Untersuchungen zeigen, dass der Goldbergsee kein idealer Ort ist.
Der Goldbergsee hat sich längst zu einem der beliebten Ausflugsziele im Coburger Land entwickelt. Warum sich also damit nicht für die Austragung der Landesgartenschau 2023 bewerben? Das dachte sich die Wählergemeinschaft Pro Coburg und hatte im Juni einen entsprechenden Antrag gestellt.
Inzwischen hat sich Dagmar Voß, die Geschäftsführerin der Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen, mit der Anregung befasst und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Voß stuft den Goldbergsee als Austragungsort für eine Landesgartenschau als "sehr schwierig" ein.
Eine Auffassung, die auch die zuständigen Behörden und Referate des bayerischen Umweltministeriums teilten, wie Oberbürgermeister Norbert Tessmer in der Stadtratssitzung am Donnerstag ausführte.
Gerade im Gespräch mit Vertretern der Umwelt- und Naturschutzverbände habe sich herauskristallisiert, dass der Goldbergsee kein ideales Gelände für eine Landesgartenschau sei, schreibt Voß in ihrer Begründung. Außerdem sei zu erwarten, dass eine solche Bewerbung Gegner auf den Plan rufe.
Die höhere Naturschutzbehörde äußert Bedenken, weil der nördliche Grundsee im Naturschutz-, Vogelschutz- und FFH-Gebietes liegt. Die Wasserwirtschaft führt als Gegenargument unter anderem an, dass der Betrieb des Rückhaltebeckens keinesfalls beeinträchtigt werden dürfe. Für die Landesgartenschau empfiehlt die Geschäftsführerin daher, sich ein anderes Gelände im Stadtgebiet zu suchen. "Ich bin mir sicher, dass Coburg noch die eine oder andere Ecke hat, die zum langfristigen Nutzen der Coburger Bürger mit einer Gartenschau gut umgestaltet und verbessert werden könnte", resümiert Voß. Angesichts dieser Einschätzung, so Tessmer, mache die Bewerbung mit dem Goldbergsee als alleiniges Thema für eine Landesgartenschau wenig Sinn.
Der Ablehnung des Antrags kam schließlich Peter Kammerscheid namens der WPC zuvor: Er zog den Antrag zurück. Die WPC habe die Möglichkeit gesehen, die Stadt attraktiver zu gestalten und zwar mit dem Einsatz von "Drittmitteln", erläuterte Kammerscheid. Mit Tessmers Ausführungen seien die Fragen beantwortet, die Ablehnung des Antrags nicht mehr nötig. "Was wir wissen wollten, wissen wir nun."