Geköpfte Riesenschlange bei Coburg: Die zweite Python wurde gefunden
Autor: Redaktion
Triebsdorf, Dienstag, 09. Oktober 2018
Rund vier Meter misst die Schlange, die Kinder am Freitag im Ahorner Ortsteil Triebsdorf fanden. Die Python war mit einer Axt geköpft worden. Eine zweite Schlange ist ebenfalls tot, wie nun bekannt wurde.
Update, 31 August 2018, 11 Uhr
Nach dem Fund einer enthaupteten Netzpython im Ahorner Gemeindeteil Triebsdorf steht nun fest, dass auch die zweite Schlange tot ist. Das teilte die Polizei Coburg am Freitag mit. Wie die Schlange zu Tode kam und welche Erkenntnisse es von der Obduktion der enthaupteten Schlange aus der Veterinärmedizin in Oberschleißheim gibt, wird aufgrund des aktuell laufenden Ermittlungsverfahrens nicht bekannt gegeben. Es bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung.
Update, 24. August 2018, 16 Uhr: Kopflose Pythion in Ahorn - gibt es eine zweite Schlange?
Die geköpfte Riesenschlange im Ahorner Ortsteil Triebsdorf ist wohl kein Einzelfall. Der Tatverdächtige hielt nach neuen Erkenntnissen der Polizei noch eine zweite Schlange, die vermutlich dasselbe Schicksal ereilt hat: "Wir gehen davon aus, dass auch dieses Tier getötet wurde", sagt Stefan Probst, Pressesprecher der Coburger Polizei. Das habe der Verdächtige gegenüber von mehreren Zeugen zugegeben. Eine Vernehmung steht allerdings noch aus, weswegen die Polizei zu möglichen Motiven noch keine Aussagen treffen möchte.
Nicht auszuschließen sei aber, dass die zweite Python - Zeugen aus dem Umfeld des Verdächtigen zufolge etwas kleiner als die bereits gefundene - noch lebt und sich irgendwo im Triebsdorfer Raum aufhält. Eine größere Gefahr ginge in diesem Fall von dem Tier allerdings nicht aus. Es ziehe sich eher zurück, statt anzugreifen und ist nicht giftig.
Das Ergebnis der veterinärmedizinische Untersuchung der ersten Schlange im Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Oberschleißheim steht derweil noch aus. Damit bleibt weiter ungewiss, ob die Schlange durch die Enthauptung getötet oder erst nach dem Tod verstümmelt wurde. Auch von der Untersuchung der Axt, die zusammen mit dem Schlangenkopf von Spaziergängern gefunden wurde, gibt es bislang keine offiziellen Ergebnisse.
Peta mit grundsätzlicher Kritik
Inzwischen ist auch die Tierrechtsorganisation Peta auf den Triebsdorfer Fall aufmerksam geworden. In einer Pressemitteilung wird darauf hingewiesen, dass Reptilien häufig unüberlegt angeschafft würden - und dann wegen Überforderung der Halter einfach ausgesetzt.
Aus diesem Grund fordert die Organisation die bayerische Staatsregierung auf, ein neues Gesetz für ein grundsätzliches Haltungs- und Verkaufsverbot von giftigen und gefährlichen Tieren für Privathaushalte zu erlassen. Selbst bei angeblich erfahrenen Haltern käme es immer wieder zu Attacken oder Ausbrüchen. Zudem könnten die meisten Reptilien gesundheitsgefährdende Salmonellenarten übertragen, die im Extremfall zur Hirnhautentzündung oder zum Tod des Menschen führen können.
In der Gemeinde Ahorn ist der Python-Fund derzeit in aller Munde: "Das ist schon ein größeres Gesprächsthema", sagt der Zweite Bürgermeister Wolfgang Beyer (SPD). "Da ist eine gewisse Ohnmacht dabei. Wie kann es sein, dass so ein Tier mitten in der Gemeinde gehalten wird?" Hinzu käme, dass ausgerechnet Kinder die tote Schlange entdeckt haben. "Und natürlich der Zustand des Tieres." Mittlerweile habe sich auch herumgesprochen, um wen es sich bei dem Verdächtigen handelt: "Der Buschfunk funktioniert."